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Archiv-Artikel

Ohne Förderung vorerst geparkt

Das Projekt „FutureBus“ für Jugendliche steht endgültig kurz vor dem Aus: MitarbeiterInnen verzichten auf Bezahlung und stellen neues Konzept auf, um ihr Projekt doch noch zu retten – es fehlen allerdings ein Sponsor und mindestens 20.000 Euro

von CHRISTINE KEILHOLZ

Mehr als hundert Anfragen hat Cieran McVeigh verschickt. An Unternehmen oder an Stiftungen im gesamten Bundesgebiet. „Fundraising“ hat er betrieben, um doch noch einen Geldgeber für seinen FutureBus zu finden. Alle Adressaten befanden das Projekt für Jugendliche als „förderungswürdig“, lehnten aber doch ab. So steht das Projekt nun kurz vor dem Aus, wenn nicht noch Sponsoren einspringen.

Innerhalb zweier Jahre hat der Bus an rund 40 Schulen Halt in Hamburg und Schleswig-Holstein Halt gemacht, um politische Arbeit für junge Menschen zu leisten. Die 40.000 Mark, die die Bürgerschaft seinerzeit als Anschubfinanzierung beisteuerte, flossen in Kauf und Umbau des 13 Jahre alten Gefährts. Für den sinnträchtigen Inhalt sorgten dann StudentInnen der Sozialpädagogik und Sozialwissenschaften der Hamburger Universität mit ihren Ideen. Jugendliche selbst hatten zudem das Konzept für die mobile Aufklärung und Prävention entwickelt.

In der 2001 gestarteten Ausschreibung „Aktiv für Jugend und Parlament“ wurde die interaktive Ausstellung über Rassismus und rechtsradikale Parteien mit einem Preis von 3000 Mark ausgezeichnet. Hier konnten Schüler in rechtsextreme Musik hineinhören, konnten erfahren, was rechte Parolen wirklich bedeuten und die Mechanismen von Ausgrenzung und Gegensätzlichkeit verstehen lernen.

Was bleibt von knapp zwei Jahren Aufklärungsarbeit, ist der ungenutzte Bus auf dem Hof und die Website www.futurebus.de. Die Verträge der sechs fest angestellten MitarbeiterInnen sind Ende Mai ausgelaufen.

Trotzdem hat McVeigh die Hoffnung noch nicht verloren. „Wir haben ein Minimalkonzept entwickelt. Wenn wir bei der Ausstellung und den Personalkosten wegnehmen, was man wegnehmen kann, bleiben aber immer noch Kosten von 30.000 Euro jährlich.“ Und die müssten Sponsoren beisteuern.

Größter Kostenpunkt ist der Bus. Der bisherige Hauptsponsor hat sich bereit erklärt, ein Drittel der Kosten zu übernehmen, wenn sich noch weitere Geldgeber fänden. So könnte das Team wenigstens eine Schule pro Woche mit ihrem Bus besuchen. Das Minimalkonzept würde beinhalten, dass die MitarbeiterInnen nicht mehr bezahlt würden. „Dazu wären wir bereit“, erklärt McVeigh, „nur brauchen wir dann mehr Freiwillige, die bereit sind, 30 Stunden die Woche ehrenamtlich zu arbeiten.“