Blockiert an der Hamburger Straße

Die Zweitligisten Erzgebirge Aue und Eintracht Braunschweig trennen sich 1 : 1. Braunschweig steht auf dem 12. Platz

Der Spuk war so schnell vorübergegangen, wie er begonnen hatte. Nach dem unheimlich schwachen 1 : 1 gegen Erzgebirge Aue schließt die drittklassige Eintracht Braunschweig das erschreckenden Formschwankungen unterworfene Halbjahr auf Platz zwölf ab.

Die rote Karte von Aues Robin Lenk (51.) bescherte dem Braunschweiger Vortrag nur kurz Sicherheit und die sehenswerte Führung von Kingsley Onuegbu drei Minuten später. Bis zum Ausgleich durch Arne Heick (78.) kombinierten die Gastgeber im Stadion an der Hamburger Straße gefälliger, verpassten aber in Überzahl nachzulegen. „Bei den vielen Kontermöglichkeiten müssen wir den Sack zumachen“, klagte Eintrachts Übungsleiter Torsten Lieberknecht, deshalb sei man über dieses Ergebnis „natürlich enttäuscht“.

Die entscheidenden Stellschrauben des Offensivspiels aber blieben vor dem ersten und nach dem zweiten Treffer blockiert, Leichtfüßigkeit und Inspiration blitzten nur selten auf. Zu lange behauptete Bälle, Fehler, halbgar vorgetragene Angriffe und zweitbeste Lösungen bestimmten das Bild gegen defensiv kompakte und immer wieder gefährlich konternde Gäste.

Die finanziellen Möglichkeiten, dem Kader in der Winterpause frischen Wind einzuhauchen und personell zu mehr Konstanz zu verhelfen, sind angesichts eines Minus von 1,2 Millionen Euro aus dem Geschäftsjahr 2007 / 2008 begrenzt. „Wir werden nur Spieler holen, wenn wir vorher unseren derzeitigen Kader verkleinern“, sagte Marc Arnold, der Sportliche Leiter. Sebastian Gundelach wechselt zu Hessen Kassel, Holger Wehlage darf die Eintracht trotz laufenden Vertrags ablösefrei verlassen. Argumente in eigener Sache aber haben die wenigsten an diesem nasskalten Nachmittag in Braunschweig geliefert, bevor sie im Bauch des Stadions verschwanden. CHRISTOPH ZIMMER