Auf der Flucht

Die Ärzte ohne Grenzen zeigen auf dem Gänsemarkt ein Flüchtlingslager zum Anfassen

Weltweit werden 39 Millionen Flüchtlinge in Lagern mit Nahrung, Wasser, Medizin und Schlafplätzen von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄoG) versorgt. Auf dem Gänsemarkt haben die ÄoG für eine Woche ein Flüchtlingslager nachgebaut um der Öffentlichkeit die alltägliche Arbeit vorzustellen.

„Malen Sie sich den Rauch der Holzfeuer vor den Zelten aus. Unbefestigte Wege, die der Regen in Schlammpfade verwandelt. Weinende Kinder. Den Gestank der Cholera-Zelte“, richtet sich Dr. Peter Tinnemann bei der Eröffnung an die ersten Besucher. Vor der Kulisse der Geschäfte und Banken am Hamburger Gänsemarkt schwer vorstellbar.

Wer in einem Lager Zuflucht sucht, kommt ohne jedes Eigentum. Krankenschwester Heidi Angueria zeigt, wie Flüchtlinge mit dem Nötigsten versorgt werden: Jede Familie erhält Decken, Kochtöpfe, Seife, Wasserkanister und einen Lebensmittel-Schein. Unterernährte Kinder werden gesondert behandelt.

Die häufigsten Todesursachen sind Unterernährung, Masern, Atemkrankheiten, Malaria und Durchfall. Deshalb bilden die ÄoG einheimisches Personal aus, das in Gesundheitszentren über Hygiene-Vorkehrungen informiert und Latrinen baut. Die ÄoG garantieren die Versorgung des Lagers mit Wasser. Ein Flüchtling kommt mit fünf Litern am Tag aus , während in Hamburg 130 Liter pro Person verbraucht werden.

Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Infos gibt es unter www.aerzte-ohne-grenzen.de. LENA ULLRICH