: Ministerinnen einig
Höhn und Künast bemängeln EU-Richtlinie zur Gentechnik-Kennzeichnung: „Das ist ein großes Defizit“
DÜSSELDORF afp ■ Nach Bundesverbraucherministerin Renate Künast hat auch Nordrhein-Westfalens Verbraucherministerin Bärbel Höhn (beide Grüne) kritisiert, dass Eier, Fleisch und Milchprodukte von der gestern in Kraft tretenden Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel ausgenommen sind. „Das ist ein großes Defizit“, sagte Höhn. Laut EU sei es noch nicht erwiesen, dass diese Erzeugnisse verändert werden, wenn die Tiere Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen bekommen. Die Ministerin plädierte für eine Kennzeichnung solcher Lebensmittel: „Ich finde es fairer und offener, wenn es getan würde.“
Bundes-Verbraucherministerin Renate Künast hatte ebenfalls bemängelt, dass die Kennzeichnungspflicht nicht für tierische Lebensmittel gilt. Künast will bei der EU auf Nachbesserungen dringen. Der Einsatz von Gentechnik bei der Herstellung von Lebensmitteln muss EU-weit gekennzeichnet werden, unabhängig von der Nachweisbarkeit im Produkt. Ausnahmen gelten jedoch für Produkte von Tieren, die mit genveränderten Futtermitteln gefüttert wurden, sowie für unfreiwillige oder unvermeidbare Beimengungen.