80 Zeilen Kulturhauptstadt
: Gabriele Koch: Eine redliche Seegurke

Bremen will den Titel: Seit einem Jahr betreut Martin Heller die Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010, nun ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Die taz stellt Kennern und Akteuren der Szene drei Fragen nach dem Stand in Hirn und Herz. Heute antwortet Gabriele Koch vom Theaterkontor im Viertel.

Wenn die Kulturhauptstadt ein Tier wäre, welches wäre es?

Eine Seegurke. Nach außen hin ein redlich ansprechendes Tier. Bei bedrohlicher Veränderung präsentiert es sein überraschendes Inneres.

Was hat die Bewerbung bisher mit Bremen gemacht?

Die Kommunikation unter den Kulturschaffenden angeregt. Die Grenzen der Stadt geöffnet. Neue Möglichkeiten denkbar werden lassen. Den kritischen Blick geschärft. Richtungen vorgegeben.

Was hat sich unmittelbar für Sie geändert?

Neue Kontakte haben sich ergeben. Interessante Gespräche und Ideen sind entstanden. Die internationalen Partnerstädte Bremens sind erstmalig in mein Blickfeld gerückt. Eine mögliche enge Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen in den Nachbarstaaten ist eine neue spannende Perspektive. Kulturpolitik interessiert mich zunehmend. Ich habe die Abende als zusätzliche Arbeitszeit entdeckt.