Wasserhilfe versickert

LONDON ips ■ Internationale Umwelt- und Hilfsgruppen haben scharfe Kritik an der OECD-Wasserpolitik erhoben. Sie werfen der Gemeinschaft der 30 mächtigsten Industriestaaten vor, anstelle von Bedürftigkeits- politische Kriterien bei der Auswahl von Ländern für Programme zur Entwicklung und Bereitstellung von sauberem Trinkwasser anzulegen. Nur 38 Prozent der bilateralen Wasserhilfe der OECD fließt in Länder, die wirklich dringend auf Wasser angewiesen sind, heißt es in einer gemeinsamen Studie von Greenpeace, WWF, Care, WaterAid, Oxfam und weiteren Organisationen. Nach dem Bericht leiten beispielsweise die USA den Großteil ihrer Hilfsgelder für Wasserentwicklung nach Ägypten, Jordanien und in die Palästinensergebiete, speisen das südliche Afrika hingegen mit weniger als acht Millionen US-Dollar ab. Auf die gesamte OECD bezogen seien die Zuwendungen insgesamt rückläufig und müssten daher gezielt und besser koordiniert nach dem Prinzip der Bedürftigkeit verteilt werden, forderte John Magrath von der Hilfsorganisation Oxfam.