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Chronisch familiär

Liebes- und Familiendrama um 1870. Isabel ist reich und liebt Eugene, heiratet aber Wilbur, weil ebenfalls wohlhabend. 20 Jahre später sehen sich Isabel und der inzwischen finanziell angewachsene Eugene wieder und wollen heiraten. Wilbur ist inzwischen aus dem Weg gestorben. Im Stil einer Chronik inszenierte Orson Welles 1941 den Glanz des Hauses Amberson, der Familie Isabels. Ein Werk, von dem er später Abstand nahm, da es erheblich gekürzt und versöhnlicher beendet wurde, als er es vorsah.

Do + Fr, 17 Uhr, Abaton; Sa + So, 18 Uhr, 3001; Di, 17 Uhr, Mi, 22.30 Uhr, Zeise

Filmisch obsessiv

Der bestechend bizarre und empathische Report über fünf New Yorker Cineasten, für die das Kino zu einer überwuchernden Obsession wird. Ihr Leben ist beinahe inexistent, ersetzt durch die projizierten Bilder und Fiktionen der Leinwand. Cinemania von Angela Christlieb und Stephen Kijak ist eine sympathisierdende Freak-Show, deren Protagonisten wie die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe wirken. Der Film betreibt keine Ursachenforschung, sondern lässt die Betroffenen reden. Im Vordergrund stehen nicht Biographien, sondern allein das Kino.

Do–Sa, 20 Uhr, Lichtmeß

Expressiv urban

Trügerisch ist die Idylle der Vorstädte, auch auf der Halbinsel Long Island. Nachdem seine Mutter bei einem Unfall gestorben ist, steht das Leben des 15-jährigen Howie plötzlich auf dem Kopf. Sein Vater flüchtet sich in die Arbeit und zu einer anderen Frau. Howie sucht Halt bei Jungs, die rumhängen und ab und zu in Villen einbrechen. Regisseur Michael Cuesta kommt selbst von der Insel und weiß, wovon er in L.I.E. – Long Island Expressway spricht.

Do–So + Mi, 19.45 Uhr, Sa–Di 21.45, Mo + Di auch 17.20 Uhr, Abaton