: Bäumchen rette dich
BUND warnt: Jeder zehnte Straßenbaum in Hamburg ist schwer geschädigt. Senat muss mehr Geld bereitstellen und die Baumschutzverordnung erweitern
Der Umweltverband BUND hat vor einem massenhaften Absterben der Straßenbäume gewarnt. Um zu verhindern, dass Hamburg eine kahle Stadt werde, müsse der Senat mehr Geld für die Pflege und das Nachpflanzen von Bäumen bereitstellen. Überdies müsse er die Schutzvorschriften verbessern.
Wie der BUND mitteilte, offenbart die laufende Bestandserhebung eine viel höhere Schädigung der Straßenbäume als erwartet. „Jeder zehnte Baum muss gefällt oder zumindest aufwändig saniert werden“, behaupten die Umweltschützer. Für Pflege und Ersatzpflanzungen verfügten jedoch weder die Stadtentwicklungsbehörde noch die Bezirke über genügend Geld. Die Behörde habe die Bezirke bereits in der Vergangenheit angewiesen, auf Nachpflanzungen ganz zu verzichten, um alle Ressourcen für die Rettung des Bestandes verwenden zu können.
Der BUND befürchtet, dass der Senat aufgrund des enormen Spardrucks insbesondere im Doppelhaushalt 2005/06 viel zu wenig Geld für diese Aufgabe einplant. Umweltsenator Michael Freytag und Finanzsenator Wolfgang Peiner (beide CDU) müssten schnell eine Lösung finden. „Ansonsten droht der schleichende Wechsel vom grünen zum trostlosen Hamburg“, warnt BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch.
Um einen guten Baumbestand erhalten zu können, sollte nach Ansicht des BUND die Baumschutzverordnung ergänzt werden. Auch von Behörden geplante Fällungen auf öffentlichem Grund müssten künftig vom zuständigen Naturschutzreferat genehmigt werden. Außerdem sollten Obstbäume ab einem Stammdurchmesser von 25 Zentimetern geschützt werden.
Braasch: „Gerade vor dem Hintergrund der umfangreichen Baumaßnahmen im Rahmen der wachsenden Stadt sollte die Regierung eine klare Regelung im Umgang mit den Bäumen schaffen. Schließlich tragen Bäume deutlich zur Lebensqualität in Hamburg bei.“ KNÖ