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Archiv-Artikel

Trampeln gegen das Automobil

Die Initiative Umwelt-Netz-Hamburg ruft zur Teilnahme am Protest „Mobil ohne Auto“ am Sonntag auf. Die Fahrraddemo führt ab dem frühen Nachmittag durch die Innenstadt

Unter dem Motto „Die Straße ist für alle da!“ radeln am Sonntag der Verein Autofrei leben!, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub und andere Initiativen durch die Innenstadt. Die Vereine, die sich im „Umwelt-Netz-Hamburg“ zusammengeschlossen haben, nehmen den bundesweiten „Mobil-ohne-Auto-Tag“ zum Anlass, gegen die Verkehrspolitik des Hamburger Senats zu protestieren.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es allein im vergangenen Jahr in Hamburg 34 Verkehrstote. Hinzu kommen Krankheiten, die durch Autoabgase verursacht werden. Das Fahrrad als Alternative werde, da sind sich die Initiativen einig, in der Hansestadt nicht eben gefördert. Stattdessen seien Radfahrer als den Verkehrsfluss störende Objekte verschrien. Autofrei leben! fordert für Radler eine Teilhabe an der Fahrbahn, anstelle der Radwege auf Bürgersteigen.

Dass diese permanent zugewuchert sind, empört auch den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). „Ich bin ziemlich verärgert, dass trotz unserer jährlichen Proteste gerade in der Jahreszeit, wo nahezu alle Hamburger radeln, die Radwege unbenutzbar sind“, so ADFC-Sprecher Stefan Warda. Von der Behörde für Bau und Verkehr erwartet er endlich ein endgültiges Instandhaltungskonzept.

Auch die Anwohnerinitiative Stresemannstraße reiht sich in den Fahrradprotest ein und plädiert für eine „weiträumige Verkehrssenkung“ und eine entschiedene Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. „Wir sind dagegen, dass im Kampf gegen die Staus die gerade erst wieder gewonnene Wohnqualität einer innerstädtischen Hauptstraße wieder geopfert wird“, so Christl Röhl von der Strese-Ini.

Die Radler-Demo startet um 13.15 Uhr an der Ecke Stresemannstraße/Bernstorffstraße. Dann geht es über Gorch-Fock-Wall und Kennedy-Brücke zum Mundsburger Damm. Um 14.30 Uhr gibt es eine Zwischenkundgebung am Wohnprojekt Saarlandstraße. Weiter führt die Protestfahrt über Krugkoppel und Klosterstern und von dort über die Landungsbrücken zur Reeperbahn. Zum Abschluss treffen sich die Demonstrierenden um 15.45 Uhr an der Großen Bergstraße in Altona. Auf der dortigen Altonale sind die teilnehmenden Initiativen mit einem Infostand vertreten. CHRISTINE KEILHOLZ