was macht eigentlich... … Michael Rediske?

Verbandeln

Der künftige Geschäftsführer des Berliner Journalistenverbandes pflegt in größeren Maßstäben zu denken. Ohne Grenzen, sozusagen. Der von ihren Kritikern gerne mal als etwas schnarchig beschriebenen Hauptstadtabteilung des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) dürfte das ganz gut bekommen.

Schließlich hat sich Michael Rediske als Mitgründer und engagierter Vorstandssprecher der deutschen Sektion der internationalen Journalistenvereinigung „Reporter ohne Grenzen“ einen Namen gemacht. Und sich nach seiner Zeit als Redakteur und später Chefredakteur (1996–99) der taz umfänglichst in der Medienbranche umgetan: In der New Economy, wo er auf dem Höhepunkt des Online-Booms den handygestützten Stadtführer Citikey mit aufbaute – und diesen schon bald wieder in der Versenkung verschwinden ließ. Als stellvertretender Chefredakteur beim deutschen Dienst der Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP). Oder als stellvertretender Leiter der Evangelischen Medienakademie Berlin, die auch die Evangelische Journalistenschule betreibt.

Viel Erfahrung in vergleichsweise kurzer Zeit – dass Michael Rediske nebenbei seit langem im Deutschen Presserat sitzt, dem Ort der „freiwilligen Selbstkontrolle gedruckter Medien“ (Presserats-Sprech), versteht sich da fast von selbst. Und auch wenn da nun ein waschechter Journalist den Berliner Verband lenkt: die Bürokraten seien gewarnt. Schließlich ist der 49-Jährige Diplom-Verwaltungswissenschaftler. STG FOTO: ARCHIV