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Archiv-Artikel

Hip-Hop stürmt die Universität

Die einstige Subkultur tanzt längst auf subventioniertem Grund: In Düsseldorf leuchtet ein wissenschaftlicher Kongress das Genre Hip-Hop aus. Morgen rappt Kulturminister Michael Vesper (Grüne) zur offiziellen Eröffnung der Tagung

Von ROS

In den 1970er Jahren donnerten monströse Basslinien durch die Straßen New Yorks. Sie sollten den Beginn des Hip-Hop-Siegeszuges markieren. Das Genre war vielleicht nicht gerade geboren worden, zumindest aber entstand damals das, was sich bis heute zu einem Millionen Dollar schweren Geschäft entwickelt hat. Längst ist Hip-Hop ein Teil der Popkultur. Freilich hat deshalb auch etliches, was heute unter diesem Label firmiert, nur noch wenig mit den Wurzeln der Kultur zu tun – mit schwarzen Ghetto-Kids, die durch Rap und Breakdance eine Ausdrucksform gefunden hatten, mit der sie gegen Weiße aufstehen konnten.

Hip-Hop in seiner Vielfalt zu erfassen, ihn parallel wissenschaftlich auszuleuchten, das hat sich ein Kongress zur Aufgabe gemacht, der seit gestern die Landeshauptstadt belebt. Schon ein Blick auf die Veranstaltungsorte – unter anderem die Heinrich-Heine-Universität und das „museum kunst palast“ – lässt wissen, wie es um Rang und Bedeutung des Genres steht: Hip-Hop hat die Ghettos geräumt, um auf staatlich subventionierten Grund zu tanzen. So wird zur offiziellen Eröffnung des Kongresses am morgigen Freitag auch NRW-Kulturminister Michael Vesper erwartet – hoffentlich in einer fetten Hose und mit Schweißband am Handgelenk; wahrscheinlich aber doch nur im offiziellen Outfit, mit Zwirn und Krawatte. Um 10 Uhr startet Vesper in einen Tag mit Debatten, die sich mit den verschiedenen Gesichtern des Hip-Hop befassen – unter anderem mit dessen Entwicklung in den Szenen der hiesigen Metropolen.

Bereits heute laden die Veranstalter zu Tanz- und DJ-Workshops und der Ausstellung „MODERN GRIOTS Rapper in Dakar“ ein. Anschließend geht im „zakk“ ein Konzert mit dem Titel „paris underground hip-hop night“ über die Bühne. ROS

Infos: 0211-9725838 oder unter:www.phil-fak.uni-duesseldorf.de