DER FRISCH FRISIERTE ROTARMIST

Das Bild von durch die Stadt fliegenden Bronzeköpfen gewichtiger Denkmäler aus realsozialistischer Vergangenheit ist mittlerweile weltweit bekannt. Schon durch einen gewissen Herrn Lenin, dessen frisch geköpftes Haupt eindrucksvoll durch den nicht ganz der nachsozialistischen Realität entsprechenden Film „Good Bye, Lenin“ flog. Gestern aber nun lief dieser Film quasi rückwärts. Der Rotarmist vom sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park kam frisch saniert aus einer fachgerechten Schönheitsklinik aus Rostock zurück an seinen angestammten Platz. Mit Hilfe eines Krans wurde der Kopf auf die ebenfalls restaurierte Hauptfigur montiert. Die Bronzestatue des Soldaten mit dem Kind auf dem Arm erhielt ein neues Stahlkorsett und 2.200 neue Schraubverbindungen. Das 1949 erstellte Ehrenmal besteht zum Großteil aus Trümmern der Reichskanzlei Hitlers. Es gilt als wichtigste Gedenkstätte für den Sieg der Sowjets über Hitlerdeutschland und für die sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden. FOTO: BERND HARTUNG