Vier Lehrer weniger

Schüler besetzen Gymnasium Finkenwerder. Klassenreisen-Streichliste an 160 Schulen

Die Proteste gegen das Lehrerarbeitszeitmodell und die Bedarfsabsenkung zum neuen Schuljahr reißen nicht ab. Heute früh wird das Gymnasium St. Georg in Horn bestreikt. Ab heute Mittag wollen Schüler des Gymnasiums Finkenwerder ihr Schulhaus für drei Tage besetzen. „Wir müssen vier Lehrer abgeben. In der Oberstufe fallen viele Kurse weg oder werden gar nicht erst angeboten“, berichtet Schüler Friedrich Matthies. Auch würden die Klassen so vergrößert, „dass sie zum Teil nicht in die Fachräume passen“.

Unterdessen kündigen immer mehr Lehrerkollegien „Dienst nach Vorschrift“ an. So haben sich nach Angaben von GEW-Vertreterin Katrin Heinig 160 Schulen auf einen „Streichkatalog“ von freiwilligen Angeboten verständigt, die künftig nicht mehr stattfinden. Dazu zählten Projekte, Schulfeste und Klassenreisen. Als Konsequenz fürchten Schullandheime und Jugendherbergen im norddeutschen Raum bereits herbe Verluste.

Mit einem „Beschluss“ zur Arbeitszeit melden sich auch 145 SportlehrerInnen zu Wort. Das Modell berücksichtige die Anforderungen in keiner Weise, heißt es. So sei die nötige Zeit für Planung, Binnendifferenzierung sowie besondere Wege zu Schwimmhallen und Außenanlagen unberücksichtigt. Als Folge müssten Wettkämpfe und die Mitarbeit am „Jahr des Schulsports“ entfallen. KAJ