Monsun in höchster Not

Eine Bremer Yacht gerät vor Neufundland in Turbulenzen. Die Crew kann nach vier Stunden gerettet werden

dpa ■ Die Bremer Hochsee-Yacht „Monsun“ ist bei der Transatlantik-Regatta vor der Südküste Neufundlands in Seenot geraten und vermutlich gesunken. Die Crew musste den 14,10 Meter langen Zweimaster am Freitagabend bei acht Windstärken und sechs bis acht Meter hohen Wellen aufgeben, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit, die die Suche nach der Crew von Bremen aus koordinierte.

Nach Angaben des Veranstalters kollidierte das Schiff bei der DaimlerChrysler North Atlantic Challenge mit einem unbekannten Objekt. Nach vier Stunden in einer Rettungsinsel habe der Hamburger Frachter „Independent Action“ die vier Männer und zwei Frauen mit leichten Blassuren aufgenommen, sagte DGzRS-Sprecher Ulf Kaack.

Fünf der sechs Crew-Mitglieder sind nach seinen Angaben Familienangehörige des Bremer Skippers Peter Flügge. An der Suche hatte sich neben anderen Yachten und Frachtern auch ein kanadisches Rettungsflugzeug beteiligt. Die Seenotleitung für die gesamte Transatlantik-Regatta wurde der DGzRS in Bremen übertragen, die deshalb auch den Einsatz in der Nacht zum Samstag koordinierte.

„Der Crew geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte Kaack. Mehrere Stunden bei diesen Wetterverhältnissen in einer Rettungsinsel seien aber eine äußerst große Belastung. Aber kein Crew-Mitglied sei dabei schwer verletzt worden, eines habe Rippenbrüche erlitten.

Die „Monsun“-Mannschaft gilt als erfahrenes Team. Vier Mal schon kreuzte sie den Atlantik. Eine Kollision mit einem unbekannten Objekt dicht unter der Wasseroberfläche zählt zu den größten Gefahren des Hochseesegelns.

Mit 57 Yachten des Hauptfelds war die „Monsun“ am vergangenen Samstag in Newport, Rhode Island/USA, zur Transatlantikregatta nach Cuxhaven und weiter nach Hamburg gestartet. Die schnellsten Yachten werden Anfang Juli im Hamburger Hafen zurückerwartet.