Ost-Streik stoppt die Fließbänder im Westen

Bei BMW in Bayern müssen wegen des Metallerstreiks in Ostdeutschland 10.000 Beschäftigte zu Hause bleiben

BERLIN/MÜNCHEN dpa/rtr ■ Mehr als 10.000 BMW-Mitarbeiter müssen wegen der Metallerstreiks in Ostdeutschland ab heute auf unbestimmte Zeit zu Hause bleiben. „Die Produktion in München und Regensburg muss für längere Zeit unterbrochen werden“, sagte gestern eine BMW-Sprecherin. Der Streik beim brandenburgischen Getriebe-Zulieferer verhindert die Lieferung von Teilen für die Produktion. Wenn der Streik in den nächsten Tagen nicht beendet wird, stehen ab kommenden Freitag auch bei VW in Wolfsburg die Fließbänder für die Produktion des „Golf“ still.

Angesichts der drohenden Produktionsausfälle hat sich Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in den Tarifkonflikt eingeschaltet. Er rief die Tarifparteien zu einer schnellen Einigung auf. Arbeitgeber und IG Metall trügen eine Verantwortung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland, sagte Schröder am Rande des EU-Balkan-Gipfels. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) warnte vor Arbeitsplatzverlusten in der ostdeutschen Metallbranche, falls die Wochenarbeitszeit dort von 38 auf 35 Stunden verringert werde. Betriebsräte der großen Automobilkonzerne und von Zulieferfirmen sollen sich heute beim Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt treffen, um über die Fernwirkungen der dreiwöchigen Streiks zu beraten.

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