Heute
: Gil Courtemanche präsentiert seinen Ruanda-Roman „Ein Sonntag am Pool in Kigali“

„Ein Sonntag am Pool in Kigali“, Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Rosenthaler Straße 40/41,Dienstag, 11. Mai, 20 Uhr. Eintritt 8/6 Euro

Klingt so harmlos im Titel, eher nach einer Urlaubsidylle: „Ein Sonntag am Pool in Kigali“, das gerade in der deutschen Übersetzung vorgelegt wurde. Ein Roman des kanadischen Reporters Gil Courtemanche, der mal zugegeben hatte, dass er sein Buch durchweg betrunken geschrieben habe. Zumindest den ersten Entwurf. Denn Kigali ist die Hauptstadt Ruandas, der Hotelpool ein Treffpunkt für Entwicklungshelfer, Journalisten, Geistliche und alle, die in dem afrikanischen Land das Sagen haben, hier verliebt sich ein alternder Journalist in die junge Kellnerin Gentille, eine Hutu, die aussieht wie eine Tutsi. Das Buch spielt im Jahr 1994. Von einer Idylle ist also nichts mehr zu lesen, denn der Roman von Courtemanche, intimer Kenner der Situation in Ruanda, schildert die Chronik des Völkermordes der Hutu an den Tutsi, der vor einem Jahrzehnt Ruanda verwüstete. Weitgehend ignoriert von der internationalen Gemeinschaft. Gelesen aus dem Buch wird von Bap-Sänger Wolfgang Niedecken, anschließend gibt es eine von taz-Redakteur Dominic Johnson moderierte Diskussion mit dem Autor, Rupert Neudeck und Christina Nkulikiyinka, Botschaftsrätin der Republik Ruanda. Der Eintritt ist eine Spende zugunsten von „Gemeinsam für Afrika“.