: was macht eigentlich ...… das Kaninchen?
Freude zum halben Preis
Kaum steht der Mallorca-Trip vor der Tür, hat es sich ausgemümmelt in vielen Berliner Familien. Erst haben die Kinder in monatelangem Gebrüll die Einfuhr eines Haustieres gefordert, am besten sollte es eine schnurrige Katze sein oder ein sabbernder Hund. Schließlich haben sich die Eltern in der Haustierfrage breitschlagen lassen. Aus Platz- und Geldgründen hat es aber nur für ein Karnickel gereicht. Und am Ende haben die Eltern doch Recht behalten mit dem Erwachsenen-Argument, das noch zu Konfliktzeiten von genialer Weitsicht zeugte: In den Sommerferien können wir das Vieh aber nicht versorgen!
Die Folge: Das Tierheim kann sich vor abgeschobenen Schlappohren kaum noch retten. In einer offiziellen Verlautbarung ist schon von „50 Mümmelmännern“ die Rede, die sich „in allen Farben, Größen und Rassen“ in den Boxen des Kleintierhauses drängen würden. Die Helfer ziehen inzwischen sogar einen Aufnahmestopp in Erwägung, denn „die Käfige waren noch nie so voll mit Kleintieren“.
Die Lösung: „Ein ganz besonderes Angebot.“ Zwei Kaninchen zum Preis von einem, also für 20 Euro. Auch im Doppelpack gibt es lustige Chinchillas. Das sind „flauschige Nager mit Dumbo-Ohren“, also ideale Tiere für plärrende Kinder. Damit auch alles klappt – zumindest bis zur nächsten Ausweisungswelle im Sommer 2004 – gibt es die Broschüre „Ein Kaninchen soll es sein!“ mit vielen nützlichen Tipps zu Ernährung, Pflege und Gesundheit der kleinen Menschenfreunde. MH FOTO: AP