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Archiv-Artikel

Gasgenossenschaft nicht preiswerter

Gas-Genossenschaft dreht den Gashahn auf. Das Ziel, deutlich preiswerter als die SWB zu sein, hat sie nicht erreicht

Von kawe

Nach über einjähriger Vorarbeit ist es zum 1. Februar so weit: BremerInnen können bei der Gas-Genossenschaft ihr Heizgas bestellen. Im Jahre 2005 hatte sich eine Bürgerinitiative gegen die Gaspreiserhöhungen gebildet, 2006 daraus die Genossenschaft mit dem Ziel, das Gas preiswerter anzubieten. Das war offenbar aber leichter gesagt als getan: Wirklich niedriger sind die Preise im Vergleich zur SWB nicht.

Die nackten Fakten: Bei der Gas-Genossenschaft kostet die Kilowattstunde Gas 6,31 Cent, die Grundgebühr beträgt 9,83 Euro pro Monat. Hinzu kommen 100 Euro Mitglieds-Beitrag und 100 Euro Kredit, mit dem die Genossen die Gas-Einkäufe vorfinanzieren.

Bei der SWB liegen die Grundgebühren bei 10,29 Euro pro Monat, der Tarif „swb-plus“ liegt ab dem 1. Februar mit 6,47 Cent geringfügig über dem Genossenschafts-Tarif. Wer aber über das Internet bestellt, bekommt mit „swb24“ einen günstigen Tarif: 6,12 Cent. Der swb-plus-Tarif ist damit bei einem Jahresverbrauch von 30.000 Kilowattstunden rund 60 Euro teurer als der Genossenschaftstarif, der swb24-Tarif 60 Euro preiswerter. Konkurrierende Anbieter wie die Eon-Tochter „e wie einfach“, bei denen man die erwartete Gasrechnung ein Jahr im Voraus zahlt, sind übrigens keineswegs preiswerter. Bei „Lichtblick“ zahlt man ebenfalls deutlich mehr als bei der Genossenschaft oder swb24, wie der Online-Rechner www.veriox.de aufzeigt.

Dass die SWB diesen günstigen Internet-Tarif anbieten, hängt sicherlich mit der Konkurrenz durch andere Anbieter zusammen. Mit dem Internet-Tarif ist zudem die Selbstablesung verbunden, wie die SWB-Sprecherin Marlene Odenbach sagt, zudem geht man von dem Erfahrungswert aus, dass online-Käufer nicht die teuren Beratungsangebote wahrnehmen. Rechnungen gibt es zudem nicht per Post, sondern nur per Mail.

„Wir sind die einzige Genossenschaft bundesweit, die es geschafft hat“, sagt der (ehrenamtliche) Genossenschaftsvorstand Michael Großer stolz. Nachdem die Bank, mit der man in Verhandlung stand, die Vorfinanzierung des Erdgas-Ankaufes abgelehnt hatte, hatte die Genossenschaft im Dezember beschlossen, sich über eine Einlage ihrer Mitglieder den erforderlichen „Kredit“ zu besorgen. Die Genossenschaft garantiert ihren Preis auf 12 Monate. Bei der SWB gibt es keine Garantien, dafür aber den Hinweis, dass je nach Ölpreisentwicklung eine weitere Preissenkung in der ersten Jahreshälfte denkbar sei. kawe