: Wir verkaufen nichts
Der Post-Vorstand will die Postbank behalten. Börsengang soll wie geplant am 21. Juni starten
ROM afp ■ Die Postbank wird nicht verkauft. Dies stellte der Vorstand des Mutterkonzerns Deutsche Post gestern in Bonn unmissverständlich klar und trat so Spekulationen um eine Übernahme durch die Deutsche Bank entgegen. Die Gewerkschaft Ver.di begrüßte die klare Absage.
Die Post wolle auch nach dem Börsengang am 21. Juni auf Dauer „mindestens 50 Prozent und eine Aktie“ an der Postbank behalten, so der Vorstand. Die Führung der Deutschen Bank hatte am Dienstag über ein Übernahme-Angebot für die Postbank beraten. Daraufhin hatten auch andere Geldhäuser wie die Commerzbank ihr Kaufinteresse bekundet und ein offenes Bieterverfahren gefordert. Das Interesse wertete die Post als „Zeichen der Anerkennung“ und „Attraktivität“ der Bank. Nach Abwägung strategischer Fragen und Sachverhalte habe sich der Konzern aber entschlossen, an den ursprünglichen Börsenplänen festzuhalten. Die Bonner wollen bis zu 49,9 Prozent der Aktien der Postbank an die Börse bringen und versprechen sich einen Erlös von 2,5 bis 3 Milliarden Euro.
Die Deutsche Bank soll die Postbank weiterhin – wie alle anderen Konsortialbanken – beim Börsengang begleiten, erklärte der Post-Vorstand weiter. Zuletzt hatten Investoren und Anlegerschützer kritisiert, die Deutsche Bank stehe im Interessenkonflikt, wenn sie einerseits als eine von zwei Konsortialführerinnen Einblick in die Bilanzen der Postbank habe und andererseits eine Übernahme vorbereite. Eine Absage hätte den Markt für Neuemissionen in Deutschland eventuell zurückgeworfen.