: Kritik nach Gefängnisbrand
TEGUCIGALPA dpa ■ Nach dem Brand in einem Gefängnis nahe der honduranischen Hauptstadt, dem am Montag mindestens 102 Menschen zum Opfer fielen, hat die katholische Kirche in Honduras schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben. Der Brand sei um 1.30 Uhr nachts ausgebrochen, doch die Wärter hätten zwei Stunden gezögert, bevor sie die Zellen öffneten. Diese Darstellung wurde von überlebenden Häftlingen bestätigt. „Der Tod so vieler junger Menschen hätte vermieden werden können, wenn die Verantwortlichen rechtzeitig reagiert hätten“, sagte der Weihbischof von San Pedro Sula, Rómulo Emiliani, am Montag. Die Opfer des Brandes gehörten der Jugendbande „Mara Salvatrucha“ an, die in mehreren Ländern Mittelamerikas ihr Unwesen treibt. „Viele von ihnen wollten sich resozialisieren und ein neues Leben anfangen“, sagte Emiliani. In dem Gefängnis sind über 2.000 Häftlinge untergebracht, mehr als doppelt so viele wie vorgesehen.