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Archiv-Artikel

Schweine-Journalismus

Flensburgs Däne Joachim Boldsen verzichtet auf Teilnahme am Allstar-Game der Handball-Bundesliga. Boykott der deutschen Nationalspieler ist damit vom Tisch

Braunschweig dpa ■ Der angedrohte Boykott des Allstar-Games durch die deutschen Handball-Nationalspieler ist abgewendet. Nach einem Schlichtungsgespräch am Mittwoch in Brunautal verzichtet der dänische Auswahlspieler Joachim Boldsen vom deutschen Meister SG Flensburg-Handwitt auf eine Teilnahme an dem Saisonabschluss-Spiel am 25. Mai in Braunschweig. Zugleich entschuldigte sich der Rückraumspieler für Veröffentlichungen während der EM Anfang des Jahres in Slowenien, in denen er die deutschen Spieler als „Schweine“ bezeichnet haben soll.

Mit dem Gespräch zwischen Boldsen und Flensburgs Trainer Kent Harry Andersson sowie den deutschen Nationalspielern Markus Baur und Volker Zerbe (beide TBV Lemgo) ist der seit der EM schwelende Konflikt beendet. „Das liegt in ihrem Volkscharakter, dass sie nicht zugeben können, Schweine gewesen zu sein“, war Boldsen nach der 20:22-Halbfinalniederlage über die Deutschen von der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau zitiert worden.

Boldsen betonte am Mittwoch erneut, dass er diese Aussagen niemals gemacht habe. Er werde den dafür verantwortlichen Redakteur auffordern, diese angeblichen Aussagen richtig zu stellen, kündigte er an. Kapitän Markus Baur und Volker Zerbe akzeptierten die Entschuldigung des Dänen. Für die deutsche Nationalmannschaft sei der Vorgang damit erledigt, sagten die beiden Akteure. „Beide Seiten waren bemüht, den ausgebrochenen Konflikt zu klären und zu beenden. Dieses ist nach meiner Einschätzung gelungen. Damit bleibt dem deutschen Handball weiterer Imageschaden erspart“, sagte der Bundesliga-Vorsitzende Heinz Jacobsen, der das Schlichtungsgespräch geleitet hatte.