Ein Glas Sommerfrische. Und noch eins …

Wir haben die Wahl: eine bunte Truppe fruchtig-leichter Weißweine, gut gekühlt für heiße Stunden

Eine Sommerterrasse erfüllt ihren Zweck erst ganz, wenn man darauf auch die richtigen Terrassenweine genießt: leichte, unkomplizierte Sommerweine, fruchtig und nach allem duftend, was der Sommer zu bieten hat. Gut gekühlt (bei 9°C) – und ein Glas pro Kopf reicht selten.

Unter den Weißweinen empfehlen sich etwa die würzigen Sauvignons der „Steirischen Klassik“: sorten- und gebietstypisch ausgebaute Weine, deren Alkoholgehalt auch noch Lust auf ein zweites Glas macht. Zum Beispiel Johann Schneebergers „Classic“ 2002 (circa 9 Euro, Bezug über Tel. 09401-2059). Er duftet nach Cassis, Lauch und Spargel und verfügt über mineralischen Schmelz. Oder der Sauvignon „Klassik“ von Hannes Harkamp! Der ist richtig schön trocken, angenehm rassig und lässt Brennnesseln, Holunderblüten und Johannisbeeren freien Lauf (um 14 Euro, Tel. 040- 5562020).

Noch leichter und aromatischer als der Sauvignon ist der Gelbe Muskateller aus der Südsteiermark. Dessen Fruchtbukett erinnert an knackig grüne Trauben. Man kann diesen Wein schlicht „lecker“ nennen. Wie der „Klassik“ von Hannes Harkamp (um 12 Euro, Tel. 040-5562020).

Natürlich versuchen die Österreicher auch mit ihrer Nationalrebsorte Grüner Veltliner dem Sommer Herr zu werden. Es gelingt ihnen mal wieder vortrefflich. Der knallig bunt bemalter „GrüVe“ 2002 von Jurtschitsch ist wie immer ein adrett geflochtener Aromenstrauß aus Wiesenblumen und -kräutern (um 8 Euro, Tel. 040-46073774).

Und die deutschen Winzer? Die jetten durch die Welt und verkaufen ihre umjubelten Rieslinge. Die jungen, frisch zu trinkenden versprechen ebenfalls Einiges: Herrlich leicht und mit verführerischer Exotik versehen ist die „Cuvée 9“ vom Weingut Grans-Fassian an der Mosel. Ein 10,5 Prozent „schwerer“ und neun Gramm restsüßer Riesling (um 7 Euro, Tel. 06507-3170), der nicht lieblich, sondern saftig schmeckt und – ja tatsächlich – füllig ist!

Der „Sommer“ von Schloss Vollrads im Rheingau präsentiert sich pikant und zitrusfruchtig (um 7 Euro, Tel. 04047 4717). Dagegen tanzen an der Ruwer, im dezent exotisch duftenden und verspielt eingerichteten „Sommerpalais“ des Reichsgrafen von Kesselstatt, Frucht und Säure Ringelreihen – Chapeau! (circa 6 Euro, Tel. 06500-91690).

STEPHAN REINHARDT