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Kurzgeschichten
In der Reihe „Play it again“ stellen das Abaton, das Metropolis und die Zeise Kinos das tschechoslowakische Filmschmankerl Kurzgeschnitten von Jiri Menzel vor. 1980 drehte der Oscar-Preisträger die Romanverfilmung nach Bohumil Hrabal. In der Komödie versteckt sich eine scharfsinnige Betrachtung des sozialen Wandels des ländlichen Tschechiens in einer Zeit, in der die Röcke genauso kürzer werden wie die Fahrzeit ins nächste Dorf.
Do + Fr, 17 Uhr, Abaton; Sa + So, 18 Uhr, 3001; Di, 17 + Mi, 22.30, Zeise
Elektrosurrealismus
Germaine Dulac war nicht nur eine bedeutende Feministin und Sozialistin, sondern hat auch den französischen Film der 20er und 30er Jahre aktiv geprägt. Als Regisseurin verstand sie es, in ihren surrealistischen Stummfilmen Traum und Realität der Femme bourgeoise zu porträtieren. Im Metropolis werden die Klassiker La coquille et le clergymen und L‘invitation au voyage wieder aufgeführt. Konzeptionell soll die Vergangenheit die Gegenwart treffen: Statt der klassischen Begleitung durch den Kinopianisten stellt das Bass-Elektronik-Duo Intertronik – dahinter verbergen sich die lokal einschlägig bekannten Experimentalmusiker Clemens Kaatz und Guy Saldanha – seine experimentelle Interpretation von Filmmusik live vor.
Fr, 21.15 Uhr, Metropolis
Heimatfilm im Karo
Das Institut für Volkskunde der Universität Hamburg hat im vergangenen Jahr seine Liebe zum Heimatfilm entdeckt und das Filmprojekt Marktstraße – ein Film in 11 Episoden ins Leben gerufen. Darin loten die Studenten das Spannungsfeld zwischen Eckkneipe und Designerläden, zwischen Dorfatmosphäre und Großstadthype aus. Zur Premiere der 45-minütigen Dokumentation werden Regisseure und Protagonisten anwesend sein.
Premiere: So, 11 Uhr und Di, 19 Uhr (in Anwesenheit der Regisseure), Abaton
Schuldenwirtschaft
Schulden wandeln sich mehr und mehr von einem Problem einzelner Privatmenschen zu einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen. In Schuldnerberichte haben die Hamburger Filmemacher Anja-Christin Remmer und Stefan Hayn aufbauend auf anonymisierten Interviews die Biographien derer untersucht, die sich die Teilnahme am öffentlichem Leben nicht mehr leisten können. Über nachgespielte Szenen erschließt er dem Zuschauer nicht nur die Situation, sondern auch die Mechanismen und Infrastruktur, die mit der Privatverschuldung verbunden sind. Vor der Aufführung wird Hayns Kurzfilm Ein Film über den Arbeiter gezeigt.
Di, 19 Uhr, Metropolis (in Anwesenheit der Regisseure)