: Tätertherapie ist Opferschutz
Gelsenkirchen taz ■ Die nordrhein-westfälische Familienministerin Birgit Fischer hat gestern in Gelsenkirchen anlässlich des Aktionstags gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen für den Fortbestand der Beratungsstellen in ganz NRW plädiert. „Wenn wir alle Möglichkeiten nutzen wollen, um Sexualverbrechen zu verhindern, müssen wir uns auch um die Kinder oder Jugendlichen kümmern, die durch sexuelle Delikte auffällig werden“, so die Ministerin.
Seit 2001 läuft ein auf drei Jahre angelegtes Modellprojekt mit dem Ziel, jugendliche Opfer, die oft selber zu Tätern werden, aus dem Teufelskreis zu befreien. Erziehungs- und Jugendberatungsstellen sowie das direkte soziale Umfeld arbeiten mit den Jugendlichen. Familienministerin Fischer: „Die Erfahrungen machen Mut: Bei 150 Jugendlichen gab es nur drei Rückfälle.“ Mit 837.000 Euro werden die sieben Beratungsstellen in NRW gefördert. Auch Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) will das bisherige Beratungsnetz der bundesweiten Aufklärungskampagne „Hinsehen. Handeln.Helfen!“ im Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen weiter fördern. GOJ