Kampf gegen die Flughafen-Verdoppelung

Gestern überreichten GegnerInnen des Flughafenausbaus Mönchengladbach 14.000 Einwendungen

DÜSSELDORF taz ■ Über 14.000 BürgerInnen haben gestern ihr Veto gegen einen Ausbau des Mönchengladbacher Flughafens eingelegt. Die Bürgerinitiative Airpeace überreicht der Bezirksregierung Düsseldorf ihre Einwendungen. „Von Viersen bis Dormagen sind alle gegen den Ausbau auf den Beinen“, sagt Doris Rothe aus dem Vorstand von Airpeace. Sie fordert von der Bezirksregierung, das Planfeststellungsverfahren sofort abzubrechen. Airpeace vereinigt über 9 Bürgerinitiativen mit rund 2.000 Mitgliedern.

Die Stadt Mönchengladbach, neben dem Bauunternehmen Hochtief und Düsseldorf Eignerin des Airports, will den bisherigen Verkehrslandeplatz mit einer 1.200 Meter langen Startbahn zu einem Regionalflughafen mit einer 2.400 Meter langen Bahn ausbauen. Nach bisherigen Prognosen sollen dann im Jahr 2015 rund drei Millionen Passagiere von Mönchengladbach aus starten und landen. Die CDU-regierte Stadt steht mit ihrem Ausbauwunsch alleine da: Sieben Bürgermeister der Region, von Meerbusch über Dormagen bis Neuss, haben sich ebenfalls gegen den Ausbau ausgesprochen. Hauptargument der Rathauschefs ist die Kollisionsgefahr zwischen Flugzeugen aus Mönchengladbach und dem nächsten Flughafen in Düsseldorf.

Die AnwohnerInnen fürchten vor allem eine massive Lärmbelästigung. „Die Flugzeuge fliegen teilweise nur 200 Meter über Grundschulen und Altenheime hinweg“, sagt Rothe. Der zurzeit hauptsächlich geplante Charterflugverkehr bedeute alte und lärmende Maschinen. „Unsere Lebensqualität sinkt“. Darüber hinaus würden in der Umgebung „lebenswertvolle“ Wälder abgeholzt, Siedlungen zerstört.

Bis die Bezirksregierung Düsseldorf ihre Entscheidung fällt können noch Monate vergehen, sagt ihr Sprecher Bernd Hamacher. Zuerst würden alle Argumente gesammelt und Interessengruppen angehört werden, erst dann gebe es einen Erörterungstermin. Eine Prognose möchte er nicht abgeben. „Wir sind völlig neutral.“

Bis zum Erörterungstermin wird auch noch eine andere Gruppe aktiv: Die Initiative „Bahn frei“ wirbt mit Transparenten und Postkarten für den vergrößerten Flughafen. Rationale Gründe sprächen für den Ausbau, Arbeitsplätze könnten geschaffen und Unternehmen angesiedelt werden, heißt es da. Hinter dem Verein mit 107 Mitgliedern steckt die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mönchengladbach.

ANNIKA JOERES