: Grossmarkt-Tradition in Köln
In sechs Jahrzehnten hat der Kölner Großmarkt an der Bonner Straße ein in sich funktionierendes System und eine gute Infrastruktur aufgebaut. So ist Klaus Valentini Geschäftsführer einer Firma, die bereits 1908 von Wilhelmine und Jakob Rosenbaum am Kölner Heumarkt gegründet wurde, wo zu der Zeit der „Großmarkt“ in der Halle am Sassenhof residierte. Damals besorgte die Händlerfamilie mit einem Fuhrpark von 12 Pferden die Zulieferung von Lebensmitteln zum Markt. Die Arbeiter entluden auf dem damaligen Bahnhof am Gereonsgelände noch nachts um zwei die Waggons und fuhren dann mit dem Gespann quer durch die Stadt zur alten Halle am Sassenhof. Im Herbst 1940 wurde die heute unter Denkmalschutz stehende, „tonnengewölbte“ neue Großmarkthalle am Bonnertor fertig gestellt. Damals zogen die Kölner Obst- und Gemüsehändler von der alten Hauptmarkthalle am Sassenhof nach Raderberg. Die volle Nutzung des neuen Großmarktterrains ließ jedoch noch einige Jahre auf sich warten, da das Gelände an der Bonner Straße nach 1945 fast vollständig zerstört war und erst wieder aufgebaut werden musste. In den 50er Jahren konnte sich die Markthalle im Kölner Süden nach und nach etablieren. Rings herum entstanden auf 70.000 Quadratmeter Fläche Lagerhallen und Verwaltungsgebäude für die ansässigen Firmen. Heute, über 60 Jahre nach Fertigstellung der Markthalle, könnte der inzwischen auf 23 Hektar angewachsene Großmarkt erneut vor einem großen Umzug stehen. Für die Firma Rosenbaum wäre es bereits das zweite Mal innerhalb von knapp 100 Jahren. SL