Frauen wieder die Dummen?

Betr.: „Kampf ums Frauengesundheitszentrum“, taz bremen vom 25. Juni

Der Beschluss, dem Frauengesundheitszentrum Bremen den jährlichen Zuschuss von 100.000 Euro zu streichen, macht mich betroffen und wütend. Die Frauen, die in dieser Einrichtung tätig sind, vermehren das eingesetzte Geld durch Eigeneinnahmen und Einwerben von Drittmitteln und arbeiten somit sehr verantwortlich.

Aus eigener Erfahrung als Nutzerin des FGZ kann ich sagen, dass die Mitarbeiterinnen fundierte und qualifizierte Leistungen erbringen, denn ich fand dort schnell und unkompliziert Hilfe, und zwar zu einem Honorar, für das kein Arzt arbeiten würde.

Besonders erwähnenswert ist auch die Hilfe zur Selbsthilfe, die diese Einrichtung leistet. Sie gründet und begleitet Selbsthilfegruppen, stellt Räume zur Verfügung und entlastet dadurch die Versicherungen erheblich. Die Stadt schleudert Millionen, z.B. für den Space Park, aus dem Fenster; wie viele Jahrzehnte könnte das FGZ damit noch überleben? Außerdem geht es um den Erhalt von drei Frauenarbeitsplätzen, dafür sollte der Senat meines Erachtens Verantwortung übernehmen. Auch Frauen mit ABM und BSHG-19-Stellen konnten sich durch die professionelle Arbeit im FGZ qualifizieren, elf von zwölf Frauen mit solch einer geförderten Stelle fanden einen festen Arbeitsplatz bzw. machten sich selbstständig. Warum sollte man diese Einrichtung, die einen wirklich hervorragenden Beitrag zur Gesundheitsvorsorge leistet, schließen? An den 100.000 Euro kann es doch nicht liegen. Sind wir Frauen mal wieder die Dummen? Christa Förster