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Archiv-Artikel

die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine

B

Bärenbrüder USA 2003, R: Aaron Blaise, Robert Walker

„Der 44. animierte Spielfilm aus dem Hause Disney erzählt von einem jungen Inuit, der den Tod seines Bruders rächen will - und in einen Bären verwandelt wird. Die Zeichner in der Disney-Filiale von Orlando, Florida gaben wirklich alles. Nach Entwürfen des Hamburgers Harald Siepermann zauberten sie tiefe Wälder und grandiose Bergketten, Gletscher und Wasserfälle aufs Papier, kolorierten Landschaften und wilde Tiere und die mystischen Rituale der amerikanischen Ureinwohner mit satt leuchtenden Farben. Traditionelle Handarbeit, Bild für Bild, detailversessen.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL, Maxx DEL

C

Caravaggio Großbritannien 1986, R: Derek Jarman, D: Nigel Terry, Sean Bean

„Ein außerordentlicher Maler-Film - aber gewiss nicht jedermanns Sache. Die Visionen des Malers und Filmregisseurs Derek Jarman über den Renaissance-Maler Caravaggio (1571-1610) sind so etwas wie eine fiktive Bilder-Psychoanalyse: Die Gemälde Caravaggios dienen dem Engländer Jarman als Schlüssel für dessen Charakter und Biographie. Aus den Bildern liest er ein Homosexuellendrama von Maler und Modell heraus: Eine kühne Konstruktion, eingefügt in die Szenen des armseligen Sterbens in einem kahlen Raum. Jarman entwirft dabei eine Sado-Lasterwelt von der harten, einsamen Gossenpoesie eines Pasolini oder Genet. Dass Taschenrechner und Schreibmaschinen benutzt werden, dass moderne Zeitungen, Jeans und Motorräder vorkommen: Das sind frappierende Elemente, um den ‚Zeit‘-Ausstattungspomp eines Historienschinkens (für den Jarman kein Geld hatte) zu verfremden.“ (Ponkie) Atlantis

Carolina USA/Deutschland 2003, R: Marleen Gorris, D: Julia Stiles, Alessandro Nivola

„Carolinas Familie ist ein durchgeknallter Haufen: der Vater ein Säufer, die Schwestern phantasiebegabte Prinzessinnen, die exzentrische Großmutter der Schrecken jeden Spießers. Carolina sehnt sich nach einem geregelten Leben, sie ist unzufrieden und allein. Dabei läge das Glück, in Gestalt von Nachbar Albert, vor der Haustür. Da Carolina das nicht erkennt, folgen Irrungen und Wirrungen. Einzig und allein die Besetzung vermag die Schwächen des Drehbuchs zu mildern: Vorhersehbarkeit und Sentimentalität sowie ein überholter Klassenstandpunkt, der Herkunft als Schicksal festschreibt.“ (tip) Cinema

Caspar David Friedrich Deutschland 1986, D: Peter Schamoni, D: Helmut Griem, Sabine Sinjen, Otto Sander

“Mit großer Sorgfalt ist Schamoni ans Werk gegangen. So ist dies ein Film geworden, der für alle interessant ist, die sich der Arbeit des Künstlers nähern wollen. Kinogängern, die dieses Bildungsinteresse nicht automatisch mitbringen, wird allerdings die saubere Ordentlichkeit des Filmstils, dem die didaktische Absicht durch alle Knopflöcher des Kostüms lugt, auf die Nerven gehen. Hölzern müssen die Schauspieler in die Kamera sprechen, sich aufs Aufdringlichste an den Zuschauer wenden. Die Schulfunkdramaturgie droht das sinnliche Vergnügen an der Kunst des Malers zu ersticken. Die überlebt nur dank der eigenen Stärke.“ (Süddeutsche Zeitung) Atlantis

Cinemania Deutschland 2002, R: Stephen Kijak, Angela Christlieb

„Dokumentarfilm, der fünf New Yorker porträtiert, die sich mit Haut und Haar dem Kino verschrieben haben und ihren Tagesablauf minutiös planen, um möglichst viele Filmvorführungen wahrnehmen zu können. Er beschreibt ihre Gewohnheiten, Lieblingsfilme und Träume und stellt ihre Verschrobenheiten ebenso wie jene Sachzwänge vor, die eine solch fokussierte Existenz in Form von finanzieller Not, Räumungsklagen oder Schlaflosigkeit mit sich bringt. Eine Reflexion auch über das Leben in Scheinwelten, geprägt von unverhohlener Sympathie für die Charaktere.“ (filmdienst) Kino 46

City Hunter Hongkong 1992, R: Jing Wong, D: Jackie Chan, Leon Lai / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Jackie Chan jagt keine Stadt, sondern aufs Meer hinaus, da ihm Auftrag erteilt wurde, eine launische Millionärstochter heimzuholen. Die Göre befindet sich auf einem Kreuzfahrtschiff und mit ihr eine Riege von Rohlingen. Chans koboldeske Bewältigung der Situation ist in Teilen sehr lustig geraten, weil Regisseur Wong Jing im Comic-Stil inszenierte und sogar animierte Bilder einfügte“ (taz) Kino 46

The Company - Das Ensemble USA/Deutschland 2003, R: Robert Altman, D: Neve Campbell, Malcolm McDowell

„Alltag einer Ballettkompanie: Man trainiert, probt und tritt auf. Vor und hinter den Kulissen wird da geeifert und gelitten, geliebt und gestritten. Die meisten Darsteller in Robert Altmans Film sind im wirklichen Leben Tänzer beim Joffrey Ballet in Chicago. Einmal mehr legt der Regisseur viele Handlungsstränge aus, von denen er jenen um die Tänzerin Ry, gespielt von der beachtlich tanzenden Schauspielerin Neve Campbell, genauer verfolgt. Durch die Verletzung einer Kollegin rückt sie zur Primaballerina auf. Am klischierten Bild von der Ballettwelt wird zwar nur leicht, aber immerhin amüsant gekratzt, dafür ist das Kino um fabelhafte Tanzszenen reicher.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Casablanca OL

D

Dali Spanien 1991, R: Antonio Ribas, D: Michael Catlin, Sarah Douglas / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„In Interviews mit einem amerikanischen Reporter erzählt ein fiktiver Dali von seiner familiären Vergangenheit, seiner frühen Karriere und seinen sehr speziellen Beziehungen zu großen Persönlichkeiten wie Bunuel und Picasso.“ (Kommunalkino) Kino 46

The Day After Tomorrow USA 2004, R: Roland Emmerich, D: Dennis Quaid, Jake Gyllenhaal

„Die buchstäblich reinste Variante des amerikanischen Desasterkinos: Den hundertmillionenfachen, bald tiefgefrorenen Blutzoll des globalen Wetterumschwungs, den das Abreißen des Golfstroms binnen weniger Tage auslöst, verbirgt Emmerichs ‚The Day After Tomorrow‘ bald diskret hinter den Schneeverwehungen der nördlichen Hemisphäre, platziert dazwischen kleine Comedyschnipsel und eine ganz private Klimaverschiebung: Die Vergletscherung seiner Familiengefühle beantwortet der Held Dennis Quaid mit einem väterlichen Gewaltakt im kältedämmenden Anorak. Herzerwärmend - wenn es nicht so kühl kalkuliert wäre.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL

Deep Blue Deutschland/Großbritannien 2003, R: Alastair Fothergill, Andy Byatt

“Einzigartige Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert ,Deep Blue‘, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis. Als eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten Projekte, die je im Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht der Film den Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem Meeresspiegel. “ (film.de) City, Apollo BHV

Dirty Dancing 2 USA 2004, R: Guy Ferland, D: Patrick Swayze, Mika Boreem

„„Dirty Dancing“ mit Patrick Swayze und Jennifer Grey - das war 1987. Der Nachschlag des Jahres 2004 verheddert sich in der Retroschleife. Im vorrevolutionären Kuba entdeckt ein cleanes amerikanisches Mädel die von karibischen Rhythmen gelockerten Körper. Mit kubanischem Tanzpartner beteiligt sie sich an einem Wettbewerb, verliebt sich ein bisschen, schnuppert einen Hauch Revolutionseuphorie und träumt weiter vom Gutmenschentum. Ausgebremst durch hölzerne Dialoge und andere Trivialitäten, bleiben die Tanzsszenen chancenlos.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

E

Echte Frauen haben Kurven USA 2002, R: Patricia Cardoso, D: America Ferrera, Lupe Ontiveros

„Eine 18-jährige Amerikanerin mexikanischer Abstammung, die bei ihren Eltern in Los Angeles wohnt, will ihrer Herkunft und deren starren Regeln entfliehen und in New York studieren. Dies bringt ihre Mutter gegen sie auf, die vehement an den kulturellen Wurzeln ihrer Familie festhält. In ihrem Konflikt spiegelt sich das grundsätzliche Ringen von Immigranten der zweiten oder dritten Generation, die zwischen alten Traditionen und den Verlockungen der Moderne einen Weg finden müssen. Der von überzeugenden Hauptdarstellerinnen getragene Film fußt auf den persönlichen Erfahrungen seiner kolumbianischen Regisseurin und plädiert nachdrücklich für individuelle Lösungen.“ (filmdienst) Cinema

Ein Kater macht Theater USA 2004, R: Bo Welch, D: Mike Myers, Alec Baldwin

„Ein mannsgroßer sprechender Kater mit hohem Hut taucht bei zwei Kindern auf, die sich zu Hause langweilen, und verspricht ihnen Kurzweil und Spaß. Das führt in ein Fantasieland und zu großem Chaos. Witzlose und langweilige Komödie, die aus einem in Amerika populären Kinderbuch einen unnötig modernisierten Realfilm mit grellbuntem Kitsch, alberner Action und klischeehaften Figuren macht, der nur bedingt kindgerecht ist.“ Cinemaxx, CineStar, Cinespace

21 Gramm USA 2003, R: Alejandro G. Iñárritu, Roberto Salerno, D: Sean Penn, Naomi Watts

“,21 Gramm‘ wovon? Man sagt, dies sei die Masse, die dem Körper im Augenblick des Todes entweiche: die Seele? Damit der Pseudomystizismus seines Hollywood-Debuts dem Zuschauer nicht schwerer aufliegt, zerhackt Alejandro Iñárritu die Chronologie seiner bizarren Telenovela zu einem Puzzle, in dessen Zentrum ein Autounfall zu stehen kommt. Die Kraft des Films: wenn die Darsteller, geradezu bedrängt von der Kamera, den Lebensschmerz herausschreien.“ (NZZ) City

Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt

“Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ. Nicht zuletzt das gelassen heitere Resümee einer allein lebenden alten Dame, die feststellt, wie viel schwerer das Sterben ist als das kluge Dozieren darüber.“ (tip) Gondel

Elling - nicht ohne meine Mutter Norwegen 2003, R: Eva Isaksen, D: Per Christian Ellefsen, Christin Borge

Er ist einer der seltsamsten Filmhelden der letzten Jahre: Der Norweger Elling, der nur aus Ängsten und Phobien zu bestehen scheint und für den das ganz normale Alltagsleben jeden Tag aufs Neue wie eine Expedition in die fernste, fremdeste und bedrohlichste Wildnis erscheint.Wenn nun der zweite Film mit ihm als Titelheld in die Kinos kommt, dann ist dies keine Fortsetzung in dem Sinne, dass einfach versucht wird, nach dem gleichen Rezept noch einen Erfolg zu basteln. Das Prequel beginnt damit, dass Elling es sich bequem bei seiner Mama eingerichtet hat. Doch dann will diese unbedingt Urlaub auf Mallorca machen, die Flugtickets sind schon gekauft, und ehe sie ihn alleine in der Osloer Kälte zurücklässt, fährt er doch lieber mit. Es ist schon sehr witzig, wie dieses Nervenbündel auf den ganz normalen Wahnsinn des Massentourismus trifft, doch im Gegensatz dazu wird das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn als sehr liebevoll gezeichnet. Und langsam wird klar, dass die Mutter todkrank ist und alles versucht, damit ihr Sohn bei dieser Reise flügge wird und ohne sie weiterleben kann. Da ist seine Gestörtheit dann gar nicht mehr komisch, da spürt man, wie hart ihn der Tod seiner einigen Bezugsperson trifft. Da gibt es aber auch einige schöne Momente der Ruhe, in denen Elling endlich im Frieden mit sich und der Welt zu leben scheint. (hip) Schauburg

F

Fearless USA 1993, R: Peter Weir, D: Jeff Bridges, Isabella Rossellini

„Ein erfolgreicher Architekt überlebt die Folgen eines Flugzeugabsturzes. Während er in der Öffentlichkeit als Held gefeiert wird, steht er selbst seinem früheren Leben, in das er sich erneut zu integrieren versucht, wie ein Fremder gegenüber. Eher eine Exegese über die verwandelnde Kraft des Todeserlebnisses als ein Katastrophenfilm, schließt Peter Weirs neues Werk am kompromisslosesten an die Anfänge seiner Karriere an: Ein ins Spirituelle überhöhtes Drama, das die scheinbaren Gewissheiten des modernen Lebens in Frage stellt.“ (Zoom) Gondel

Fire Canada 1996, R: Deepa Metha, D: Shabana Azmi, Nadita Das

“In eine schrecklich nette Familie hat die junge Sita da eingeheiratet: Ihr Angetrauter träumt von seiner Geliebten, Schwager und Schwägerin leben im sexlosen Ehemartyrium. Diese Attacke auf die indische Bourgeoisie hat die Filmemacherin Deepa Metha mit so grimmiger Verve gedreht, dass ihr dabei die Leichtigkeit abhanden kam: Die Dialoge scheppern wie im Handbuch der Political Correctness. Aus der patriarchischen Misere lässt Metha Sita und die Schwägerin in eine lesbische Affäre entfleuchen - und unterstellt dadurch, politisch erstaunlich unkorrekt, dass Lesben eigentlich frustrierte Hetera-Frauen sind.“ (Der Spiegel) Kino 46

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City

50 erste Dates USA 2004, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Drew Barrymore

„‚50 erste Dates‘ handelt von einem wahren Traummann: Jeden Tag umwirbt Henry (Adam Sandler) die Frau seines Herzens, als hätte er sie gerade erst kennen gelernt. Für ihn selbst ist der Minnedienst freilich ein rechter Alptraum. Seine Angebetete (gespielt von Drew Barrymore) hat nämlich ein lädiertes Kurzzeitgedächtnis und vergisst ihn immer wieder. Sie ist zu beneiden: Denn Sandler hat sich zu seinem grenzdebilen Gesichtsausdruck den passenden Humor auf den Leib schreiben lassen und traktiert den Zuschauer mit Scherzen der bescheidensten Sorte, die er so leicht nicht vergessen kann. Nach und nach erkennt Regisseur Peter Segal zwar das romantische Potenzial seiner Geschichte - aber da hat der Zuschauer längst die Geduld verloren.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinespace

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und landet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. Der Filmemacher traut sich hier wirklich etwas. (hip) Cinema

Das geheime Fenster USA 2004, R: David Koepp, D: Johnny Depp, John Turturro

„Als sei es nicht schon Horror genug, an einer Schreibblockade zu leiden, taucht im Leben des einst erfolgreichen Schriftstellers Morton ein geheimnisvoller Stalker auf, der behauptet, Morton habe bei ihm abgekupfert. Um sein Recht zu bekommen, geht er sogar über Leichen ... Subtil inszenierter Psychohorror nach Stephen King mit einem glänzend aufgelegten Johnny Depp.“ (tip) CineStar, Cinespace

Goya in Bordeaux Spanien 2000, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, Jose Coronado

“Der begnadete Maler Francisco José de Goya blickt 82-jährig im Exil auf sein ereignisreiches Leben zwischen Krieg, Einsamkeit und Taubheit zurück. Traum und Wirklichkeit verschmelzen zu einem kraftvollen, emotionalen Künstlerportrait vor der Kulisse der fantastischen und unendlich bitteren Bilder seines Lebens.“ (Cinema) Atlantis

H

Harry Potter 1-3 USA 2001, ‘02, ‘04, R: Chris Columbus,Alfonso Cuarón, D: Danile Radcliffe, Emma Watson

Wie inzwischen bei den Blockbustermehrteilern üblich, gibt es auch hier alle Teile in einem Paket. CineStar, Cinespace

Harry Potter und der Gefangene von Askaban USA 2004, R: Alfonso Cuarón, D: Danile Radcliffe, Emma Watson

„Viel Dunkles für Harry: In Bildern, denen alles Lichte ausgetrieben ist, hat er es mit tierischen Gegnern zu tun, vor denen ihn allein der angewandte Stephen Hawking rettet. Dazu wird gemorpht, was das Zeug hält. Denn ‚Harry Potter 3‘ ist der ‚Terminator 2‘ unter den Kinderfilmen.“ (tip)Schauburg, Cinemaxx, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Casablanca OL, CineStar

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

“Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ,Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) City

Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm USA 2004, R: Joe Johnston, D: Viggo Mortensen, Zuleikha Robinson

„Ein amerikanischer Kurierreiter tritt Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Mustang als krasser Außenseiter bei einem lebensgefährlichen Langstreckenrennen durch Arabien an. Er trotzt Sandsturm und Sonnenglut, wilden Tieren und räuberischen Beduinen, bis zu seinem sensationellen Sieg gegen erfahrene Wüstenjockeys auf reinrassigen Araberrössern. Nicht auf adligen Stammbaum, Rasse, Religion oder Geschlecht, sondern auf Talent und Leistung kommt es an, lautet die Botschaft dieses prächtigen Abenteuerfilms.“ (tip) City

I

Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt

„Persönliche Karrierepläne der Eltern wirbeln einen perfekt eingespielten kinderreichen Haushalt durcheinander und sorgen bis zum sentimentalen Happy End für Verunsicherung. Remake einer populären Hollywood-Komödie aus den 1950er-Jahren, das ganz auf seinen hyperaktiven, wild grimassierenden Hauptdarsteller zugeschnitten ist und dabei letztlich nur beliebiger Slapstick-Komik Vorschub leistet.“ (filmdienst) City

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum des Hongkong-Action-Kinos: ‚Kill Bill‘ liefert 1.000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben.“ (tip) City

Kill Bill: Volume 2 USA 2004, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, David Carradine

„Kongeniale Fortsetzung des meisterhaften ‚Volume 1‘. Tarantino führt alle losen Enden zusammen und spinnt den Rachefeldzug der Braut gegen Bill und dessen Killerkommando fort. Der ganze ‚Kill Bill‘ ist ein wildes vierstündiges Epos, ein Höllenritt durch den Spaghetti-Western, die Yakuza-Welt, das Hongkong-Kino, das Blaxploitation-Universum und die Noir-Melodramen der 40er, eine höchst kunstvolle Liebeserklärung an das dreckige, populäre Kino.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ haben bislang wohl nur Elfenbeinjäger die Rüsseltiere erlebt.(bes) Imax

L

L‘auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr Frankreich/Spanien 2002, R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Cécile De France

“Der junge Pariser Xavier reist nach Barcelona, wo er dank eines Stipendiums sein letztes Studienjahr verbringen will. Nachdem er dort von seinen sechs neuen Mitbewohnern aus allen Ecken Europas einem Eignungstest unterzogen worden ist, wird er in die multinationale Wohngemeinschaft aufgenommen. Die unwiderstehlich charmante mediterrane Studentenkomödie lockte in Frankreich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer in die Kinos. „ (Blickpunkt:Film) City

Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray

“,Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ,umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“ (NZZ) City/ Originalfassung mit Untertiteln im Atlantis

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) City

M

Max Ernst: Mein Vagabundieren - Meine Unruhe Deutschland 1991, R: Peter Schamoni

Das Leben von Max Ernst zwischen Dada, Surrealismus und Hopi-Indianern, zwischen Paris, New York, Arizona und Avignon war phantastisch, provozierend und frei wie seine besten Kunstwerke. Und weil Ernst sich selber mit viel poetischem und visionärem Esprit inszenierte, konnte bei diesem Portraitfilm nicht viel schiefgehen. Nur wenige Male, wenn Regisseur Peter Schamoni versucht, die Dokumentation mit eigenen künstlerischen Ideen anzureichern, verliert der Film. Zeitrafferaufnahmen von amerikanischen Landschaften oder Straßenaufnahmen wirken unmotiviert. Aber zum Glück wird meist nur ganz konventionell das ganz und gar unkonventionelle Leben von Max Ernst präsentiert. (hip) Atlantis

Mein Leben ohne mich Spanien/Kanada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman

“Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) City

Mein Name ist Bach Deutschland/Schweiz 2003, R: Dominique de Rivaz, D: Vadim Glowna, Jürgen Vogel

„Im Mai 1747 trifft Friedrich II von Preußen Johann Sebastian Bach. Eine Marginalie nur, doch die Schweizer Regisseurin de Rivaz nutzte die Chance für ein stimmiges, erhellendes Zeitporträt. Jürgen Vogel mimt den traumatisierten Despoten, Vadim Glowna das alternde Genie - während der eine unter seinem sadistischen Vater litt, hat der andere Probleme mit seinen konkurrierenden Söhnen. Eine Woche dauert die Begegnung dieser konträren Ikonen der Geschichte - Zeit genug für ein spannendes Psychogramm.“ (tip) Schauburg

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Frankreich 2003, R: François Dupeyron, D: Omar Sharif, Pierre Boulanger

„Während der 1960er Jahre freundet sich ein 16-jähriger jüdischer Junge im Einwandererviertel von Paris mit einem alten muslimischen Lebensmittelhändler an, der für ihn zum Ersatzvater wird. Ein sympathisches, zwischen Märchen und Realität angesiedeltes Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Hoffnung, erzählt in schönen, einfachen Bildern mit viel Sinn für den Zeitgeist.“ (filmdienst) Gondel

Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar

“Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) City

N

Die Nächte der Cabiria Italien 1957, R: Federico Fellini, D: Giulietta Masina, Francois Périer

„Koboldhaft gibt sich Giulietta Masina, Federico Fellinis Gattin und Muse, als naive Prostituierte in ‚Die Nächte der Cabiria‘: ein niemals aufsteckendes Mädchen auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit, das immer wieder schwer enttäuscht wird. Hollywood machte aus derselben Story einige Jahre später das Musical ‚Sweet Charity‘ mit Shirley MacLaine. (taz) Kino 46

Niki de Saint Phalle Deutschland 1994, R: Peter Schamoni, D: Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely

„Beeindruckend komponiertes Porträt der französischen Skulptur-Künstlerin Niki de Saint Phalle und ihres künstlerischen Weg- und Lebensgefährten Jean Tinguely. Schamoni montiert zu Klängen klassischer, avantgardistischer und jazziger Rhythmen Archivmaterial und selbst gedrehte Aufnahmen und lässt ohne erklärenden Kommentar seine Protagonisten reden und die Bilder erzählen.“ (filmdienst) Atlantis

O

Orfeu Negro Brasilien/Frankreich 1959, R: Marcel Camus, D: Bruno Mello, Marpessa Dawn

“Cannes 1959; Oscar für den besten ausländischen Film 1959; Preis der deutschen Filmkritik 1960: ,Orfeu Negro‘, Marcel Camus‘ Adaption des Mythos von Orpheus und Eurydike, wurde von Anfang an nicht als gewöhnlicher Film, sondern als künstlerische Sensation gewertet. Den griechischen Mythos verlegt Camus mit schwarzen Darstellern in den Karneval von Rio. Ein bisschen arg gekünstelt ist die Atmosphäre dabei schon, man wirft sich viele bedeutungsschwangere Blicke und manch gewichtiges Wort zu. Toll ist allerdings die Musik von Antonio Carlos Jobim und die Kostüme des brasilianischen Karnevals.“ (taz) Schauburg, Gondel, Atlantis

P

Der parfümierte Alptraum (Mababangong Bangungot) Philippinen 1976/77, R: Kidlat Tahimik / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein philippinischer Taxifahrer, der einen bunt bemalten ‚Jeepney‘ fährt, ist von Amerika und der Zivilisation des Westens fasziniert. Pausenlos hört er, der in seiner Freizeit Vorsitzender des ‚Wernher-von-Braun-Fan-Clubs‘ ist, die ‚Stimme Amerikas‘ und träumt von einer Reise in die USA. Eines Tages scheint sich sein Wunsch zu erfüllen: Im Gefolge eines amerikanischen Unternehmers darf er in Paris Kaugummi-Automaten kontrollieren.“ (Kommunalkino) Kino 46

Die Passion Christi USA/Italien 2004, R: Mel Gibson, D: James Caviezel, Monica Bellucci / Originalfassung in Aramäisch und Lateinisch mit Untertiteln

Da wird ein Mensch mehr als hundert Minuten lang gequält: bespuckt, geschlagen, getreten, gepeitscht – seine Gelenke werden ausgekugelt, Dornen in seinen Schädel gedrückt, seine Glieder durchstochen. Die Haut hängt ihm schon bald in Fetzen herunter, er wird mehr und mehr zu einem kriechenden Haufen blutigen Fleisches. Ein fast unerträglicher Film, aber genau so wollte der Regisseur Mel Gibson ihn ja auch machen. Gibson gehört zu einer fundamentalistischen christlichen Glaubensrichtung, die die Bibel wörtlich nimmt, und will zeigen, wie Jesus als Mensch für aller Menschen Sünden gelitten hat. Man muss den Film eher wie ein Propagandamachwerk beurteilen, dasseine Botschaft ohne Rücksicht auf Verluste dem Zuschauer einhämmert. (hip) City

The Punisher USA 2004, R: Jonathan Hensleigh, D: Thomas Jane, John Travolta

„Marvel-Comicverfilmung über einen Spezialagenten und dessen gnadenlosen Rachefeldzug nach dem Mord an seiner Familie durch die Mafia. Jonathan Hensleigh, Drehbuchautor von Blockbustern wie „The Rock“, “Armageddon“ und „Stirb langsam: Jetzt erst recht“, gibt mit dem düsteren „The Punisher“ sein Regiedebüt. Die Hauptfigur des hier von Thomas Jane (“Dreamcatcher“, „Deep Blue Sea“) gespielten Frank Castle basiert auf einer Figur von Marvel und erblickte vor 25 Jahren in einer Ausgabe von “Spider-Man“ das Licht der Welt. Im Unterschied zu seinem berühmteren Kollegen verfügt „The Punisher“ allerdings über keine weiteren Superkräfte als über scharfe Intelligenz, langjährige Kampferfahrung und eisenharte Entschlossenheit.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse Frankreich 2004, R: Olivier Dahan, D: Jean Reno, Benoît Magimel

“Unheimliches geht vor in Elsass-Lothringen. Ein selbst ernannter Jesus irrt durch die Straßen und deliriert von der Apokalypse: Die meisten seiner Apostel seien den Häschern des Bösen bereits zum Opfer gefallen. Tatsächlich ergeben die nachfolgenden Ermittlungen eine merkwürdige Mordserie nach biblischen Motiven. Oliver Dahans Sequel funktioniert hervorragend, durch seine erfrischende Selbstironie sogar weit besser als der Vorgänger von Mathieu Kassovitz. Neben der detailreich inszenierten, aus Polizei-, Samurai-, Mittelalter- und Märchenfilm grob vernähten Story glänzt der Film durch seine Subtexte.“ (tip) City

S

Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch

„‘Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer, als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ,Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen, gute Laune zu verbreiten.“ (Der Spiegel) City

Schultze Gets The Blues Deutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

„Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ‚Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Casablanca OL

Scooby Doo 2: Die Monster sind los USA 2004, R: Raja Gosnell, D: Freddie Prinze jr. Sarah Michelle Gellar

„Sequel zur Live-Animations-Variante der Cartoonserie, in der die Mitglieder von Mystery, Inc. die Bösewichte ihrer früheren Abenteuer vertreiben müssen. Die erste Leinwandversion von ‚Scooby Doo‘ wurde ein großer Erfolg insbesondere bei jugendlichen Fans. Das Sequel gibt sich nun große Mühe, noch einmal nachzuladen. Insbesondere an den Figuren wurden gefeilt, womit sich ‚Scooby Doo 2‘ deutlicher von der Cartoonserie, auf der der Geisterjäger-Spaß beruht, absetzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace

See You Later

„Zwei Filme des Experimentalfilmers Michael Snow, die die Fragestellung der An- und Abwesenheit der Avantgarde auf den Begriff der Autorenschaft fokussieren - nicht zuletzt deshalb, weil Snow, einer der wichtigsten Verteter der kanadischen Avantgarde, zur Vorführung seiner Filme anwesend sein wird.“ (Kommunalkino) Kino 46

Die Spielwütigen Deutschland 2003, R: Andres Veiel

„Über sieben Jahre hinweg begleitet der Film vier junge Schauspieler auf dem schwierigen und komplexen Weg in ihren Traumberuf: von der Vorbereitung Anfang 1997 auf die Aufnahmeprüfung an der renommierten Schauspielschule ‚Ernst Busch‘ und das aufreibende Anrennen gegen die Strukturen der Elite-Institution bis zu den ersten Engagements im Jahr 2003. Präzise zeichnet er die Hintergründe, Motive und Zweifel und fragt zugleich nach dem Preis für den Erfolg. Dabei kreist er subtil und einfühlsam um die Dynamik der Gefühle und verdichtet die vielen Partikel mit ebenso eindringlichen wie charmanten Details zu dramatischen Initiationsgeschichten.“ (filmdienst) Cinema

T

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax

Trassenkampf Bremen 2004, R: Konstanze Radziwill

Der Film erklärt, warum das Kino Cinema, in dem er gezeigt wird, noch steht! Denn das ganze Ostertorviertel wäre in den 70er Jahren beinahe abgerissen worden. Statt dessen hätte man jetzt eine hässliche Betonwüste im Herzen der Stadt, wenn damals nicht ein tapferer kleiner SPD-Ortsverein in den Kampf gegen gigantomane Städteplaner, Kapital und Filz gezogen wäre. Die Bremer Filmemacherin Konstanze Radziwill gehört zum Kreis der alten Viertelrecken um Dinné und gibt selber zu, sie habe einen parteiischen, ja sogar „ungerechten“ Film gemacht. Manchmal glorifiziert sie dabei etwas zu dicke: dass etwa Olaf Dinné zwischendurch auch auf dem Klavier herumklimpern muss, war nun wirklich nicht nötig. Aber das vergibt man der Regisseurin gerne, weil sie sich traut, mit solchen erfrischend subjektiven Kommentaren wie „Heimatvertreibung auf Bremisch“ auf jeden Objektivitätsanspruch zu pfeifen. „Trassenkampf“ ist ein politisches Lehrstück. Die Analyse ist wichtiger als das nostalgische Erinnern - dieses wird eher nebenbei mitgeliefert, wenn man etwa die alten Filmaufnahmen aus dem Viertel sieht oder die heute nette ältere Dame Hanna Ehmke von ihrem damaligen politischen Erwachen als Hausbesitzerin berichtet. (hip) Cinema

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax

Troja USA 2004, R: Wolfgang Petersen, D: Brad Pitt, Brian Cox

„Homer, der mit seiner Vorliebe für Waffen und Rüstungen ja eine Art von Bronzezeit-Porno schrieb, hätte sicher die werktreue Sorgfalt zu schätzen gewusst, mit der in „Troja“ all das polierte Geschirr eines gut ausgetatteten griechischen Kämpfers gezeigt wird – der Speer, der Schild, der Knieschutz, der Brustpanzer und der Helm – sowie das Zischen und Klirren, wenn die bewaffneten Männer aufeinander einhauen. Homer hätte auch die vielen Nahaufnahmen aus den Schlachten gemocht, die nach den heutigen Standards ziemlich überzeugend wirken (abgesehen von einigen Kung Fu Aktionen von Achilles, der wie Jackie Chan springt, kickboxt und mit dem Helm über seinen Schultern posiert.) Es gibt in „Troja“ einige aktuelle Bezüge, die sich auf den Eingriff der USA im Irak beziehen. Wie die „Illias“ steht auch „Troja“ dem Krieg ambivalent gegenüber. Er zeigt den Preis, der gezahlt werden muss und scheut sich nicht, wie viele der früheren Verfilmungen des trojanischen Krieges, auch das Hinmetzeln darzustellen. Und der Film vermittelt einen intensiven Eindruck von den Ermüdungserscheinungen des Krieges, davon, dass, egal wie gut sie gefilmt ist, eine Schlacht doch bald wie allen anderen aussieht und wie schwer es manchmal fällt, sich daran zu erinnern, wer überhaupt warum gegen wenn kämpft.“ (New York Times) Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace, Wall OL, CineStar

Troy USA 2004, R: Wolfgang Petersen, D: Brad Pitt, Brian Cox / Originalfassung ohne Untertitel. Kurzkritik siehe oben Cinemaxx OL, CineStar

Twisted - Der erste Verdacht USA 2004, R: Philip Kaufman, Ashley Judd, Samuel L. Jackson

„Ihr Sextrieb wird der schönen Ashley Judd zum Verhängnis, als ein Psychopath methodisch ihre Bettgefährten ermordet. Philip Kaufman ist kein Mann fürs Grobe. Der Regisseur von Filmen wie „Quills“ und „Die unendliche Leichtigkeit des Seins“, verstand es bislang noch immer, kommerzielle Hollywood-Unterhaltung mit künstlerischem Anspruch und psychologischer Finesse zu verfeinern. Doch „Twisted“ geriet ihm zum faden Standard-Krimi, den jeder x-beliebige TV-Regisseur genauso flach und trivial herunterkurbeln könnte. Es hilft leider auch nichts, dass Hauptdarstellerin Ashley Judd sexy und dazu charismatischer ist, als es das Drehbuch erlaubt. Andy Garcia als zwielichtiger Kollege und Samuel L. Jackson als väterlicher Mentor, beide sonst so verlässlich, spielen erfolglos gegen Klischees und Worthülsen an. Und die mit viel Tamtam gezündete Auflösung der erotisch aufgeheizten Tätersuche ist ein Rohrkrepierer: Die meisten Zuschauer dürften lange vor den Helden die Identität des Mörders erahnen.“ (Cinema) CineStar

U

Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman

„Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer ‚Der englische Patient‘ wirkt ‚Cold Mountain‘ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in ‚Vom Winde verweht‘, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus ‚Spiel mir das Lied vom Tod‘ stammen. ‚Cold Mountain‘ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) City

Das Urteil - Jeder ist käuflich USA 2003, R: Gary Fleder, D: John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman

„In der packenden John-Grisham-Verfilmung stehen Gene Hackman und Dustin Hoffman erstmals gemeinsam vor der Kamera - als erbitterte Gegner in einem Waffenprozess, der außer Kontrolle gerät. Nach ‚Die Firma‘ und ‚Die Kammer‘ spielt Gene Hackman zum dritten Mal in einer John-Grisham-Adaption. Und bewegt sich mit seiner Figur erschreckend nah an der Realität: Vom Polizeibeamten bis zum Astrologen kann in den USA theoretisch jeder Jury-Berater werden, der eine gewisse psychologische Vorbildung mitbringt. ‚Das Urteil‘ hinterfragt ein abenteuerliches Justizsystem, in dem Emotionalität auf der einen und Geschäftskalkül auf der anderen Seite Gerechtigkeit garantieren sollen, nimmt die Überwachungshysterie nach dem 11. September und laxe Waffengesetze aufs Korn. Brisante Themen - die Regisseur Gary Fleder (‚Sag kein Wort!‘) so unterhaltsam verpackt, dass sogar hartgesottene Mitglieder der US-Waffenlobby National Rifle Association das Kino lächelnd verließen.“ (Cinema) Cinespace

V

Van Gogh Frankreich 1991, R: Maurice Pialat, D: Jacques Dutronc, Alexandra London

“Der Film beschränkt sich auf die drei letzten Monate des Malers in Auvers-sur-Oise. Er erspart sich jede genialische Grimasse, van Gogh wird nicht zur Identifikationsfigur fürs Publikum verkleinert. Der Maler steht nicht einmal wirklich im Mittelpunkt des Films, mindestens ebenso sehr werden porträtiert: der Doktor Gachet, seine Tochter Marguerite, van Goghs Bruder Theo, dessen Frau, van Goghs Pensionswirtin, ihr Mann, ihre Tochter, der Dorftrottel von Auvers. Sogar van Goghs Zustände und Anwandlungen und sein Selbstmord werden gewissermaßen nebenbei konstatiert. Den relativ hohen Etat seines Films - knapp 20 Millionen Mark - hat Pialat nicht für aufwändige Straßenszenen und pittoreske Schilderungen des Elends genutzt, sondern zur größtmöglichen, auch historischen und ganz unspektakulären Detailtreue.“ (taz) Atlantis

Van Helsing USA 2004, R: Stephen Sommers, D: Hugh Jackman, Kate Beckinsale

„Vampire, Werwölfe, Frankensteins Bestie und ein paar Figuren zwischen Shrek und Gollum: Der leichtherzige Horrormythen-Remix ‚Van Helsing‘ bietet Globalkino ohne Herz, Geist und Erzählung. Als Spiel mit volldigitalisierten Körpern, Schlössern und Landschaften dreht sich ‚Van Helsing‘ um den gleichnamigen Vampirjäger aus Bram Stokers ‚Dracula‘, der in Gestalt des ‚X-Men‘-Helden Hugh Jackman hier an der Seite einer furchtlosen Kampfgenossin in die Schlacht gegen Meister Dracula und das organisierte Böse eintritt. Nonsens, überlang und monoton.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Vergiss mein nicht! USA 2004, R: Michel Gondry, D: Jim Carrey, Kate Winslet

„Ein von seiner Geliebten verlassener Mann will es ihr gleich tun und beauftragt ein Unternehmen, seine Erinnerungen an sie zu löschen. Zunächst gelingt dies, doch als es ans Löschen der schönen Erinnerungen geht, sucht sein Unterbewusstsein immer wieder Schlupflöcher und lockt die Löschtrupps auf falsche Fährten, die bis in seine Kindheit reichen. Eine aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex „Gedächtnis/Erinnerung“, deren überbordendes Buch unerschöpfliche Möglichkeiten bietet und mit immer neuen, ungeahnten Wendungen konfrontiert. Getragen von überzeugenden Darstellern, eröffnet der Film einen philosophischen Liebesdiskurs und jongliert virtuos mit dem Potenzial des Kinos.“ (filmdienst) Gondel, Casablanca OL

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

W

Was das Herz begehrt USA 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) City, auch als Originalfassung ohne Untertitel

Winnie Puuhs lustige Streiche USA 1965, R: Wolfgang Reitherman

„Disney hat mit viel Liebe und Aufwand das klassische Kinderbuch über Winnie Puuh, den kleinen liebenswerten Bären verfilmt. Der Film beginnt, als Winnie Puuh durch den Wald streift und sich zum Essen bei seiner Kaninchenfreundin einlädt.“ (Kommunalkino) Kino 46

Der Wixxer Deutschland 2004, R: Tobi Baumann, D: Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka

„‚Der Wixxer‘ ist eine lustvolle Edgar-Wallace-Persiflage, die keine Peinlichkeit scheut. Da steht ein Butler mit Hitler-Bärtchen stramm, während Anke Engelke und Olli Dittrich so schauderhaft sächseln, dass man das Lispeln des Bösewichts geradezu als Wohltat empfindet. Beim komödiantischen Dauerfeuer gelingen den Autoren und Mitspielern Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Oliver Welke sowie ihrem Regisseur Tobi Baumann zwar ein paar Treffer, doch dafür muss der Zuschauer zahllose krachende Rohrkrepierer über sich ergehen lassen.“ (Der Spiegel) Apollo BHV, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Y

Young Collection, die 28te

„Kurzfilmwettbewerb des Filmbüros, bei dem das Publikum nach dem Programm abstimmt, wer als Gewinner die Abendkasse mit nach Hause nehmen kann.“ (Filmbüro Bremen) Kino 46

Z

Zeichnen bis zur Raserei - Ernst Ludwig Kirchner Deutschland 2001, R: Michael Trabitzsch, D: Maria Brak, Bernd Brenner

“1905 gehört Ernst Ludwig Kirchner zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergemeinschaft ‚Brücke‘, die sich dem Expressionismus verschrieben hat. Nach dem ersten Weltkrieg, den er schwerkrank überlebt, lässt er sich in Davos nieder. Die Nazis stufen seine Kunst als ‚entartet‘ ein. Kirchner befürchtet einen neuerlichen Krieg und bringt sich 1938 um. Filmisches Denkmal für einen der berühmtesten expressionistischen Maler. Filmemacher Trabitzsch baut dabei weniger auf zeitgenössisches Dokumaterial als auf kurze, nüchterne Spielszenen, die dem kunstgeschichtlich interessierten Zuschauer einen Eindruck vermitteln, in welcher Atmosphäre Kirchners Bilder entstanden.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis