SMARTY JONES VERPASST DEN HATTRICK

Selten waren Sieger dermaßen am Boden zerstört. „Wir fühlen uns schrecklich“, sagte John Hendrickson, Besitzer des Rennpferdes Birdstone, das am Samstag überraschend die Belmont Stakes auf Long Island gewann. „Es ist traurig“, erklärte Birdstones Trainer Nick Zito. „Es tut mir sehr Leid, aber ich musste doch meinen Job machen“, grämte sich der siegreiche Jockey Edgar Prado, der bei der Ehrenrunde vom Publikum zünftig ausgebuht wurde. Hendrickson, Zito und Prado gehörten ebenso wie die 120.000 Zuschauer auf der Rennbahn von Belmont und die Galopprennfreunde im ganzen Land zu den Fans von Smarty Jones, dem kleinen, kastanienbraunen Dreijährigen aus vergleichsweise ärmlichen Rennverhältnissen, der drauf und dran war, mit Siegen beim Kentucky Derby, Preakness und in Belmont die begehrte Triple Crown zu gewinnen. Vier Längen Vorsprung hatte Smarty Jones mit seinem Jockey Stewart Elliott an der letzten Kehre, doch dann kam Birdstone (Foto, links) und fing den Favoriten mit einem furiosen Finish noch ab. Ein Missgeschick, das allein in den letzten acht Jahren sechs Anwärter auf die Triple Crown ereilt hatte; der letzte erfolgreiche Versuch gelang 1978 dem Pferd Affirmed. Für Smarty Jones war es in seinem neunten Rennen die erste Niederlage. Relativ gelassen schien lediglich seine Besitzerin die unverhoffte Wendung der Dinge zu nehmen. „Zweiter in Belmont ist doch so schlecht nicht“, meinte Pat Chapman, für die Smarty Jones bereits über 7 Millionen Dollar erlaufen hat. Da lässt sich sogar der entgangene 5-Millionen-Bonus für die Triple Crown ein bisschen leichter verschmerzen.FOTO: REUTERS