Helgas Soli-Gruppe

Bremer Prominenz unterstützt Trüpels (Die Grünen) Europa-Kandidatur, auch wenn sie einigen fehlen wird

Bremen taz ■ In Europa ist die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Helga Trüpel am besten aufgehoben – findet eine Gruppe von Bremer Prominenz aus Kultur und Politik, darunter auch der ehemalige Bildungssenator Horst von Hassel, der Intendant des Bremer Theaters Klaus Pierwoß und die Professorin Ute Gerhardt. Mit ihrem Aufruf „Helga Trüpel ins Europäische Parlament“ wollen sie jetzt die Kandidatur der Grünen unterstützen, die neben der SPD-Frau Karin Jöns reelle Chancen hat, am Sonntag gewählt zu werden.

„Ich unterstütze Jöns genauso“, sagte das Ex-SPD-Mitglied Horst von Hassel. Allerdings wolle er die Chance nicht ungenutzt lassen, „eine zweite Frau aus Bremen nach Brüssel zu schicken“. Oder in den Worten des Musikredakteurs und Leiters des Berliner Jazz-Festivals Peter Schulze: „Zwei Bremer wären gut, zwei Grüne noch besser und am besten Helga Trüpel.“

Besonders hervorgehoben wurde gestern von den Unterstützern und Unterstützerinnen Trüpels Persönlichkeit – sie gilt ihnen als „glaubwürdig“, „geradlinig“, „parkettsicher“, „aufrecht“ und mit einer „authentischen Lebendigkeit“ gesegnet. Die politischen Verdienste der ehemaligen Kultursenatorin sieht die Runde darin, dass sie die Kulturhauptstadtsbewerbung angeschubst, die Kammerphilharmonie geholt und die Soziokultur gestärkt habe. Außerdem habe sie ausdauernd die Förderung des Space Parks kritisiert, sagte Schulze. Sie erwarte, dass Trüpel sich im Europa-Parlament für Integration und Kultur stark mache, so die Geschäftsführerin des Frauenzentrums belladonna, Maren Bock.

Bei aller Liebe zu Europa sieht die Trüpel-gewogene Prominenz in ihrer Kandidatur auch ein Problem: Bremen ist sie dann erst einmal los. „Wie diese Lücke geschlossen werden soll, das müssen sich vor allem die Grünen fragen“, sagte der Ex-SPD-Mann von Hassel. Doch nicht nur die Partei müsse sehen, wen sie nachrücken lässt, auch dem Bremer Parlament sei sie gut bekommen, so von Hassel. „Sie tritt in der Bürgerschaft nicht mehr auf – wer stellt dann all die Anfragen an die Regierung?“ eib