… UND SONST?

Wahnsinn: „Letzter DDR-Plattenbau in Berlin abgetragen“, diese dpa-Meldung fluppte uns gestern auf den Bildschirm, und wir waren überrascht: Hatten wir da etwas verpasst? Keineswegs: Im weitern Text offenbarte uns die Nachrichtenagentur, dass es sich nur um die letzte Platte im Regierungsviertel handelt, die da vom Stahlskelett gepflückt worden war. 2 Millionen Euro kostete der Rückbau des Wohnblocks an der Luisenstraße, ein lange umstrittenes Abrissprojekt, gegen das sich manche Mieter jahrelang gewehrt hatten. Was sonst noch fehlt: Zeugnisse zum Beispiel. Mit einer öffentlichen Verbrennung protesierte gestern eine Gruppe von Schülern gegen den „ungerechten und repressiven Charakter“ von Schulnoten. Aufgerufen zu der Aktion hatten die Linke SchülerInnenaktion Berlin, die LandesschülerInnenvertretung, die Kinderrechtler von K.R.Ä.T.Z.Ä. und die sozialistischen Falken. Ein bisschen mulmig wurde den zwei Dutzend Mädchen und Jungen aber doch bei so viel zivilem Ungehorsam. Und so gingen nicht die Originale, sondern nur Fotokopien von Zeugnissen in Flammen auf.