Kaputtes Fenster verletzt Schüler

An einem Reinickendorfer Gymnasium erleidet ein Schüler einen Nasenbeinbruch, als er ein Fenster öffnen will. Bauamt rät: Abstand halten. Schule soll bald saniert werden

Gerade zwei Wochen ist es her, da geriet ein Schreiben der SchulleiterInnen des Bezirks Mitte in die Medien und erregte die Gemüter. In dem Brief an die Verwaltung beklagten die RektorInnen unter anderem den maroden Zustand ihrer Schulgebäude. Nun wurde offenbar erstmals ein Schüler infolge schlechter Gebäudewartung verletzt – allerdings nicht in Mitte, sondern in Reinickendorf.

Der Schüler der Thomas-Mann-Schule im Märkischen Viertel sei bei dem Versuch, ein Oberlicht zu öffnen, verletzt worden, teilte der Bezirkselternausschuss der Schule mit. Er habe dabei einen Nasenbeinbruch erlitten.

Der Leiter des Reinickendorfer Gymnasiums, Reinhard Piekarski, bestätigte gegenüber der taz die Angaben der Elternvertretung. Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch vergangener Woche. Was die genaue Ursache war, ist bislang nicht geklärt.

Die seit 1969 bestehende Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe befindet sich in einem für Berliner Verhältnisse eigentlich modernen Schulgebäude, das erst in den 70er-Jahren erbaut wurde. Doch der äußere Anschein trügt: Die Schule sei „seit Jahren eines der Sorgenkinder der Bauverwaltung im Bezirk Reinickendorf“, schreibt der Bezirkselternausschuss (BEA) in einer Erklärung zu dem Vorfall. Sie warte dringend auf Gelder für eine umfassende Sanierung.

In der bezirklichen Finanzplanung sind dafür bereits 2,2 Millionen Euro für die Jahre 2009 bis 2013 vorgesehen. Das ist die höchste Einzelsumme, die der Bezirk für die Sanierung von Schulen in diesem Zeitraum vorsieht. Zu den geplanten Maßnahmen gehört auch der Austausch der Fensteranlagen. Noch müssen allerdings andere Maßnahmen helfen: Das „sofort informierte“ Bauamt habe Schüler und LehrerInnen zunächst „dringlich gebeten, den Fenstern möglichst nicht mehr zu nahe zu kommen“, so der BEA. AWI