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Archiv-Artikel

Stadionbad: Kompromiss in Sicht

Chlor oder Natur? Warum nicht beides! Stadionbad-Bürgerbeteiligung ist zu Ende

Von ado

Bremen taz ■ Vier Monate Palaver ums Stadionbad sind erst einmal vorbei. Auf dem „Großen Ratschlag“ am Samstag, der die Bürgerbeteiligung abschloss, einigten sich die Interessengruppen auf einen Kompromiss. Die beiden Planungsteams sollen je ein „Kombi-Bad“ entwerfen, das neben einem 50-Meter-Bassin mit gechlortem Wasser über ein chlorfreies, biologisch geklärtes „Vario-Becken“ zum Spielen und Entspannen verfügt (taz vom 3. Juli).

Um die Betriebskosten aller Varianten vergleichen zu können, sollen die Planer auch an ihren bereits vorhandenen „nur Chlor“- beziehungsweise „nur Bio“-Entwürfen feilen und dabei möglichst viele der Anregungen aus der Bevölkerung einarbeiten. Die dann vier Entwürfe müssen bis zum 30. August dem Patenkreis aus Vereinen und Institutionen des Viertels zur Entscheidung vorliegen. Ende September soll dann das endgültige Votum des Stadtteils stehen. Das letzte Wort haben anschließend Sport-Deputation und Senat.

Seit März hatten verschiedene Interessengruppen im Viertel ihre Ansprüche an ein neu gestaltetes Stadionbad formuliert. Von Anfang an Hauptstreitpunkt: „Bio-Badeteich“ ohne Chlor oder herkömmliches (gechlortes) Freibad? Die Fronten waren bis zum Schluss verhärtet. Am Samstag aber gingen Sport-Schwimmer und Jugendliche, beide bisher pro Chlor, und die Befürworter der Bio-Klärtechnik, die Chlor wegen seiner Hautunfreundlichkeit ablehnen, einen Schritt aufeinander zu. „Wenn wir das Viertel nicht in zwei Lager spalten wollen, ist nur die Kombi-Lösung denkbar“, so Ortsamtsleiter Robert Bücking.

Neben der Wasserreinigung ging es auf dem „Ratschlag“ auch um weitere Details des neuen Stadionbads. Dabei räumten die anwesenden Viertel-BewohnerInnen mit Hilfe von Moderator Guus van der Upwich einige kleinere Streitpunkte aus. So soll sich das Sportangebot auf eine Sandfläche begrenzen, die für verschiedene Strandspiele geeignet ist. An heißen Tagen mit vielen Besuchern kann das Sandfeld auch als zusätzliche Liegefläche dienen. Platz zum Sonnenbaden soll auch die Zuschauertribüne des 50 Meter Beckens bieten: statt eines herkömmlichen Holzgerüsts ist jetzt ein terrassierter Erdwall geplant. Am Ende zeigte sich der mediationserfahrene van der Upwich mit den Diskutanten aus dem Viertel zufrieden: „So viel Kompromissbereitschaft finde ich selten.“ ado