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die anderen zur konjunkturpolitik von frankreichs präsident sarkozy

Die Pariser Zeitung Le Figaro kommentiert: Präsident Sarkozy hat mit Macht für eine gemeinsame Haltung Europas zugunsten einer internationalen Marktregulierung plädiert. Und für eine gemeinsame Haltung im Kampf gegen die Steuerparadiese, der Kontrolle der Aktienhändler und der Stärkung des IWF. Er glaubt, dabei die Unterstützung Angela Merkels und die aktive Komplizenschaft Präsident Obamas zu besitzen. Selbst wenn sich Sarkozy in dieser Frage übermäßig optimistisch zeigt, so hat er doch klar die große Wende seiner Amtsperiode eingeleitet. Die Krise verpflichtet zu einer Rückkehr des Staates in den Volkswirtschaften aller entwickelter Länder.

Die Zeitung Libération meint dagegen: Die Kritiker des Sarkozy-Plans zur Konjunkturankurbelung hatten also nicht Unrecht. Und die hunderttausenden Demonstranten vergangene Woche auch nicht. Mit seiner sozialen Rede, der Stigmatisierung der extravaganten Bezahlungen mancher Manager und der Gegenüberstellung der Bankzinsen und der Hilfen für die Ärmsten hat Sarkozy die Zügel gelockert. Pragmatisch gibt er jetzt zu, dass man auch die Kaufkraft und den Konsum fördern muss. Er entfernt sich zumindest verbal von der liberalen Kultur, die seine Ursprünge kennzeichnet. Die Weltkrise und der Zusammenbruch des Wettbewerbs zwingen zu diesem Wandel.

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