Schmerzliche Entscheidungen

betr. „Kirchen schlagen Siemens-Weg ein“, taz vom 7.7.04Sicher ist es richtig, dass Pfarrerinnen und Pfarrer durch ihren beamtenähnlichen Status besonders geschützt sind. Allerdings ist die Anzahl der Pfarrstellen an die Zahl der Gemeindemitglieder gekoppelt, und auch die Evangelische Kirche in Essen, die in den letzten zehn Jahren über 40 Tausend Mitglieder durch Wegzug, Geburtenrückgang oder Austritt verloren hat, musste deshalb die Zahl ihrer Pfarrstellen bereits erheblich reduzieren. Auch aktuell wird – aus akuter Finanznot heraus – gespart, wo immer dies möglich ist: So hat der Ev. Stadtkirchenverband Essen bereits beschlossen, außer seiner Ehe-, Lebens- und Erziehungsberatungsstelle auch die Pfarrstellen für zwei wichtige Arbeitsgebiete definitiv aufzugeben (Citykirchenarbeit; Frauenarbeit); der Inhaber bzw. die Inhaberin wurden gebeten, sich anderweitig nach Stellen umzusehen. Doch egal, wen es trifft, ob PfarrerIn, SozialpädagogIn oder SekretärIn, ob Gemeindedienst oder Beratungsstelle: Alle Entscheidungen sind schmerzlich, sind nicht einfach und verletzen auch, hinterlassen in jedem Fall Lücken.STEFAN KOPPELMANN, Evangelische Kirche Essen