KPS will Bremen nicht aufgeben

Schulenberg: Verlegung der Ticket- und Konzertagentur CTS Eventim AG nach München gefährdet keine Arbeitsplätze

Bremen taz ■ Die geplante Rückverlegung des Firmensitzes der CTS Eventim AG von Bremen nach München werde keine negativen Auswirkungen auf den Standort Bremen haben, teilte gestern Klaus-Peter Schulenberg, Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsaktionär der Ticket- und Konzertagentur mit. Es handele sich lediglich um eine handelsrechtliche Maßnahme. Der Vorstand erhofft sich durch den Münchener Standort eine „angemessene Berichterstattung in den Finanzmedien“. Die sei in Bremen nicht gegeben. „Ein Abbau von Arbeitsplätzen ist damit nicht verbunden.“

Außerdem beruhigte der Bremer Unternehmer – zu dessen KPS-Gruppe unter anderem der Weser Report und die A bis Z gehören – diejenigen, die befürchtet hatten, dass er nun doch nicht das Eckgrundstück an der Contrescarpe bebauen wird, das ihm die Stadt vor rund drei Jahren verkauft hatte. Dazu Schulenberg: „Unberührt von einer Sitzverlegung der CTS Eventim bleiben auch die rund 300 Arbeitsplätze der KPS-Gruppe und der Bau der KPS-Unternehmenszentrale.“ Noch in diesem Herbst solle die „Umsetzung“ des Architekten-Entwurfs beginnen. Ein Bauantrag liegt allerdings immer noch nicht vor. „Es wird noch an kleinen Details gearbeitet“, sagt ein Sprecher des Bauressorts zur Begründung.

Empört äußerte sich gestern der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Matthias Güldner, über den „nicht enden wollenden Langmut“ des Senats. „Wie lange will sich der Senat noch vom Unternehmer Schulenberg wie ein Tanzbär durch die Manege zerren lassen?“ Der Senat solle deshalb das Contrescarpe-Grundstück zurückkaufen.

Der Fraktionsvorsitzende der Bremer SPD, Jens Böhrnsen, forderte hingegen den Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass die CTS Eventim AG in Bremen bleibt. Außerdem verlangt er Auskunft darüber, inwiefern Schulenberg mit dem Umzug einen Vertrag verletze. Schließlich habe das Wirtschaftsressort den Verkauf des Bremer Ticket Service Center und das Grundstück an der Contrescarpe damit begründet, dass Schulenberg „den Firmensitz in Bremen garantiere“. Eiken Bruhn