Den Haag: SFOR blieb untätig

SARAJEVO afp ■ Das internationale Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat der Nato vorgeworfen, Hinweise auf den Verbleib des gesuchten bosnischen Serbenführers Radovan Karadžić nicht ernst genommen zu haben. Das Tribunal habe „wirklich gute Informationen“ aus vertrauenswürdiger Quelle gehabt, dass sich Karadžić am 20. Februar in dem bosnischen Dorf Zaovine an der Grenze zu Montenegro aufgehalten habe, sagte Florance Hartmann, die Sprecherin von Chefanklägerin del Ponte, am Dienstag in Sarajevo. Die Information sei an die Nato-geführte Stabilisierungstruppe SFOR weitergeleitet worden, ohne dass daraufhin weitere Schritte erkennbar geworden seien. SFOR-Sprecher Mark Hope wollte die Vorwürfe nicht kommentieren. „Wir erhalten Informationen aus verschiedenen Quellen, und wir werden daraufhin aktiv, wenn es angebracht ist.“