: Fliegen statt hocken
Ein Paradies entsteht: Papageienfreunde bauen in Findorff Freifluggehege für bunte Urwaldvögel
Bremen taz ■ Hans-Hermann Braune hat sein Ziel erreicht: Ab Mai kommenden Jahres soll ein altes Gewächshaus im Findorffer Kleingartengebiet bereit sein – bereit für 55 Papageien, die hier in einem 550 Quadratmeter großen Freigehege flattern, sprich leben können, statt wie bisher in kleinen Käfigen vor sich hin zu vegetieren.
Das fast sechs Meter hohe Gehege soll mit subtropischen Gewächsen bepflanzt und so dem natürlichen Lebensraum der Papageien nachgebildet werden. So entsteht laut dem Vereinsvorsitzenden Braune ein in der Bundesrepublik einmaliges Projekt.
„Ein bis zwei Millionen Papageien und Großsittiche gibt es in Deutschland“ schätzt Braune. Gerade mal fünf Prozent dieser Tiere befänden sich in artgerechter Haltung. Damit diese Fakten bekannt werden, planen die Papageienfreunde zudem einen Besucherraum. „Wir wollen die Vögel nicht wie im Zoo ausstellen, sondern Aufklärung über die Artenschutzprobleme leisten, die die Papageienhaltung mit sich bringt“ betont Braune. Die 47 Mitglieder des 1998 gegründeten Vereins betreuen zurzeit 30 geschädigte Tiere, die von überforderten Haltern abgegeben wurden und nun ihr Altenteil in dem Gehege verbringen. Gesellschaft werden ihnen dabei auch die eigenen Tiere der Vereinsmitglieder leisten.
50.000 Euro aus Spenden- und Sponsorengeldern hat der Verein vorerst für den Umbau zum Papageienparadies veranschlagt. Hinzu kommen noch – O-Ton Braune –„tausende“ Arbeitsstunden der Mitglieder, ehrenamtlich. SID