„Scientology-Villa“

Zukunft weiter unklar

Der jetzt in Verden angeklagte Arzt Jens K. hat auch in Bremen für Schlagzeilen gesorgt. Vor zwei Jahren wollte er die denkmalgeschützte „Scientology-Villa“ am Osterdeich kaufen und zum „Medical-Center“ der Luxusklasse umbauen. Gestresste Manager sollten dort auch abends um neun noch eine Goldkrone gesetzt bekommen, ein angegliedertes Wellness-Center für Entspannung sorgen. Handwerker begannen mit Renovierungsarbeiten für 600.000 Euro, K. versprach 1,33 Millionen Euro für den Bau – aber er konnte nicht zahlen. Denn die Banken bekamen kalte Füße, der bereits unterzeichnete Kaufvertrag platzte. Seither harrt die 1.500 Quadratmeter große vom Bremer Baumeister Heinrich Poppe erbaute Villa mit dem pompösen Spiegelsaal ihrer Zukunft– und die Handwerker warten auf ihr Geld von K.

Etwa fünf Kaufinteressenten für die Villa zählt Makler Günter Diekamp pro Jahr. Russen wollten ein Spielcasino errichten (die Stadt spielte nicht mit), ein schwedischer Reeder dachte über einen Bürositz nach (schreckte aber vor dem Prunk zurück). Auch Überlegungen, hier eine Edel-Gastronomie oder eine Hotelfachschule anzusiedeln, gab es schon. Der jüngste Interessent denkt noch über ein Schulungszentrum nach. sim