: Bau-Staatsrat verspricht Anwohnern Hilfe
Nach der Anwohnerversammlung verspricht der Bau-Staatsrat Hilfe: Die Eigentümerin soll unter Druck gesetzt werden
Die Debatte um offenbar unhaltbare Zustände in den Häusern Neuwieder Straße 1 und 3 in Tenever ist in der Politik angekommen. In einem entschlossenen Brief hatten die Bewohner der beiden Hochhäuser vom Senat Unterstützung gefordert.
Beide Häuser gehören der in Sydney ansässigen Investmentfirma Babcock & Brown, die nach Ansicht der Bewohner auch nicht das Nötigste an den Häusern repariere. Die mit Babcock verbandelte Hausverwaltung in Kiel sei nicht zu erreichen und halte nur eine wöchentliche Sprechstunde in Bremerhaven ab. Die Bewohner klagen über nicht funktionierende Aufzüge, undichte Fenster, nicht verschließbare Haustüren und verbreiteten Schimmelbefall.
Die Häuser seien „in keinem akzeptablen Zustand“, sagte Bau-Staatsrat Wolfgang Golasowski. Sollte die Bauaufsicht bei einer Begutachtung schwerwiegende bauliche und technische Mängel festgestellt werden, werde die Verwaltung bei Bußgeldandrohung den Eigentümer verpflichten, die Mängel zu beseitigen. „Wir hoffen, dass wir dadurch genügend Druck ausüben können“, sagte Bauressort-Sprecher Michael Ortmanns. Denkbar sei angesichts des teilweise miserablen Zustandes der Hochhäuser auch ein Umzug in Gewoba-Wohnungen im selben Stadtviertel. Laut Gewoba seien Wohnungen in der Gegend verfügbar.
Weiterhin denken die Bewohner der Neuwieder Straße 1 und 3 über Mietminderungen nach, solange die Eigentümerin nichts gegen Schimmel und Schäden unternimmt. Die Bagis, die für viele der Bewohner die Miete zahlt, sicherte dafür jede Unterstützung zu. „Wir werden keinem Mieter, der etwa wegen Schimmels die Miete mindern will, Steine in den Weg legen“, sagte eine Bagis-Sprecherin.
Noch im Februar sollen laut Joachim Barloschky von der Projektgruppe Tenever mit Hilfe von Mietrechtsexperten des Vereins Mieter helfen Mietern Rechtsberatungen für die Bewohner beider Häuser stattfinden, um sie über das Recht zur Mietminderung aufzuklären. Außerdem denken die Bewohner über weitere öffentlichkeitswirksame Proteste nach. FEZ