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Archiv-Artikel

Mehr Profil wagen

Der neue Landesvorstand der niedersächsischen Grünen will „die Selbstbeschneidung der Partei“ beenden

Von ksc

Hannover taz ■ Nach 100 Tagen im Amt reklamiert der neue Vorstand der niedersächsischen Grünen mehr Mitarbeit am Politikprofil der Partei: Die Arbeitsteilung zwischen Fraktion und Partei sei „nicht immer optimal gewesen“, sagte die Landesvorsitzende Brigitte Pothmer. Das solle sich ändern: Man wolle sich im politischen Bereich profilieren, sonst verschenkten die Grünen „Ideen und Initiativen aus dem Landesverband“. Und: „Ich glaube, dass mehr dabei rauskommt, wenn die Selbstbeschneidung der Partei ein Ende hat.“

Ein Parteithema solle so in Zukunft sein, „das wirtschaftsfeindliche Image der Grünen zu korregieren“, sagte die Reala Pothmer. Es gebe immer noch Mitglieder, die „eine ideologiebelastete Sicht auf die Wirtschaft“ hätten. Die Partei wolle sich verstärkt um bundespolitische Themen kümmern: Auch in Niedersachsen spielten Gesundheits-, Renten-, Arbeitsmarkt- oder Steuerreform eine Rolle, gerade in diesen Punkten sei die „neue Landesregierung noch unsortiert“, meinte Pothmer. Man wolle den Niedersachsen auch verdeutlichen, was es mit dem grünen Konzept der Bürgerversicherung auf sich habe. Zudem wollten die Grünen „Niedersachsen zum Modellstaat für bürgerliches Engagement machen“.

Der Landesvorstand der Grünen war geschlossen zurückgetreten, nachdem er auf einem Parteitag im März mit dem Plan, Doppelspitze und Rotation abzuschaffen, gescheitert war. Die frühere Landtagsabgeordnete Pothmer und Ex-Schatzmeister Raimund Nowak amtieren seit Mai als neues Führungsduo. ksc

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