Vorsicht, Ferien

Immer mehr Menschen neigen dazu, im Urlaub ihre eigene körperliche Leistungsfähigkeit zu überschätzen. Nach monatelangem Sitzen am Schreibtisch wird auf Teufel komm raus in die Pedale getreten, gesurft und mit dem Mountain-Bike die Berge hinaufgeradelt. Das Resultat ist mitunter lebensgefährlich. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Knochenbrüche nach Stürzen sind in den Kliniken der Urlaubsorte an der Tagesordnung . „‚No risk – no fun‘ ist eine moderne Urlaubsphilosophie“, erklärt Dr. Klaus-Jörg Volkmer, fachlicher Leiter am Centrum für Reisemedizin (CRM). „Sie fördert den falschen Ehrgeiz, in wenigen Tagen möglichst viel zu erleben.“ Die zunehmende Risikobereitschaft macht auch der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) sowie dem Deutschen Alpenverein e. V. zu schaffen: Die DLRG meldet einen kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Ertrunkenen in den vergangenen drei Jahren. 2003 waren es 644, in den Jahren davor lagen die Zahlen noch bei 598 und 520. Auffällig war der Anstieg in den Altersklassen der 46- bis 50-Jährigen und der 61-bis 70-Jährigen. Rund drei Viertel der Betroffenen waren Männer. Auch der Deutsche Alpenverein verzeichnet in seiner neuesten Bergunfallstatistik eine dramatische Steigerung der Unfälle, die sich beim Bergwandern und -klettern in den vergangenen Jahren ereigneten. Volkers Rat: „Hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie es zumindest in den ersten Tagen langsam angehen.“ CB