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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... der Ex-Grenzübergang Dreilinden? Auf einen neuen Besitzer warten

Von SUG

Bei der Nachricht, dass das Restaurant Dreilinden zum Verkauf steht, müsste älteren Westberlinern das Herz bis zum Hals schlagen. Wohl kaum ein Wort erinnert eindrücklicher an jene längst vergangene Zeit, als Berlin noch eine Insel voller Alt-Hippies und OSI-Studenten war, die ab und an über die Transitautobahn gen Westen fuhren – und sei es nur, um Mutti die Schmutzwäsche vorbeizubringen.

Fast immer führte der Weg über den Grenzübergang Dreilinden: kleine Stärkung im Restaurant, dann ab in die Autoschlange zum „Allied Checkpoint Bravo“. Hier mussten die Transitwilligen in der Regel mit einer längeren Wartezeit rechnen – weshalb Dreilinden unter Trampern zum beliebten Autostopp wurde. Wer umsonst nach Westen wollte, war hier goldrichtig. Besonders freitags hatte man kaum seinen Daumen rausgehalten, da saß man schon im Auto.

Bald 20 Jahre ist das nun her, und auch an Dreilinden hat der Zahn der Zeit sichtbar genagt. Auf den Parkplätzen und Zuwegen wuchert das Unkraut; das Restaurant, das seit 2002 leer steht, harrt seit Jahren einer neuen Bestimmung – und nun auch eines neuen Besitzers. Gerade hat der Liegenschaftsfonds Berlin das Bieterverfahren für das denkmalgeschützte Gebäude eröffnet. Bis Ende April können Interessierte ihr Gebot abgeben.

Falls es nun einen geschäftstüchtigen Westalgiker in den Fingern juckt, es bislang aber an Ideen mangelt: Wie wär’s mit einem Trampermuseum? Garantiert einzigartig im DDR-Mauervereinigungsgedenkzirkus. SUG

FOTO: LIEGENSCHAFTSFONDS