: Raserei der Männer
Studie zur Frage: Wie fährt wer Auto? Die Antwort befriedigen jedes Klischee: Frauen fürchten das Einparken
Hamburg dpa ■ Wie im Klischee: Männliche Autofahrer gelten einer Studie zufolge weiter als aggressiv, riskant und rücksichtslos, Frauen dagegen wie eh und je als ängstlich, langsam und unsicher. Die alten Vorurteile werden von beiden Geschlechtern gleichermaßen gepflegt, wie die AXA-Versicherung gestern in Hamburg unter Berufung auf eine Untersuchung berichtete. In einem Punkt allerdings ist sich die Autofahrernation einig: Alle halten sich für souveräne, defensive und sichere Fahrer. An der Befragung hatten sich 1.000 Frauen und Männer zwischen 18 und 65 Jahren beteiligt.
„Dass die Realität dann doch manchmal anders aussieht als die Befragten uns glauben machen wollen, bestätigt die Studie“, meinten die Initiatoren. Danach fährt jeder dritte Mann und jede fünfte Frau gelegentlich unter leichtem Alkoholeinfluss, und beinahe ebenso viele nehmen es auch mit dem Anschnallen nicht so genau. „Die Neigung, sich im Straßenverkehr fahrlässig zu verhalten, erscheint insgesamt relativ hoch ausgeprägt“, berichtete Anja Schweitzer von der psychonomics AG, die die Befragung vorgenommen hatte.
Vor allem Männer unter 30 Jahren neigen den Ergebnissen zufolge zu riskanter Fahrweise: Sie haben nicht nur Spaß an schnellen Autos (71 Prozent), fast jeder Dritte meint auch, dass man auf der Autobahn schon mal dicht auffahren muss. Im späteren Alter gleiche sich der Schadensbedarf von Männern und Frauen an, sagte AXA-Vorstandschef Norbert Rollinger. „Männer ab 30 verweiblichen in ihrem Fahrstil.“
Die meisten Männer gaben an, keine Probleme mit dem Rückwärtseinparken (85 Prozent) und einem Reifenwechsel (95 Prozent) zu haben. Anders die Frauen: Rückwärts einzuparken ist nur für 73 Prozent kein Problem, ein Reifenwechsel nur für 38 Prozent. Außerdem sind dem „starken Geschlecht“ Motorstärke, technische Raffinessen und Image der Automarke wichtiger als den Frauen. Bei denen spielt die Farbe eine größere Rolle.