EINE STADT STIRBT AUS: LEERE LEBENS(T)RÄUME IN HOYERSWERDA

Das Wandbild auf einem modernisierten Plattenbau im sächsischen Hoyerswerda verheißt leider reines Wunschdenken, denn es ziert die am stärksten schrumpfende Stadt Deutschlands – statistisch gesehen: Die Einwohnerzahl wird von derzeit rund 40.000 in 16 Jahren auf nur noch etwas mehr als 24.000 zurückgehen. Das entspricht einem Rückgang von fast 40 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen die Städte Frankfurt(Oder) in Brandenburg und Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Bevölkerung voraussichtlich um rund 28 Prozent schrumpfen wird. In Ostdeutschland wirkt sich der Bevölkerungsrückgang besonders dramatisch aus, aber auch das übrige Deutschland verliert immer mehr Einwohner: bis zu 1,8 Prozent bis zum Jahr 2025 laut einer Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Ganz im Gegensatz zum Großraum München, wo voraussichtlich deutlich mehr Menschen leben als heute. Auch das ehemalige Zonenrandgebiet ist vom Bevölkerungsschwund betroffen. So verliert der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge den laut Prognosen 19,1 Prozent seiner Einwohner, der Kreis Osterode am Harz 16,1 Prozent. Aber es gibt auch im Osten Deutschlands einzelne Regionen, die wachsen – vor allem im Großraum Berlin. Dort liegen 4 der 18 Kreise und Städte, deren Einwohnerzahl nach der Prognose des BBR bis 2025 um mehr als zehn Prozent zulegen.

FOTO: CARO/WAECHTER