: Mal mehr, mal weniger
Die Arbeitslosenquote ist mit 17,7 Prozent zwar höher als vor einem Monat, liegt aber unter dem Vorjahreswert
Mehr Arbeitslose als im Juni, aber weniger als vor einem Jahr. Das sind die Botschaften des gestern veröffentlichen neuesten Arbeitsmarktberichts. Ende Juli waren in der Stadt fast 300.000 Menschen und damit rund jeder elfte Berliner arbeitslos gemeldet. Die Quote stieg um 0,1 auf 17,7 Prozent, den gleichen Wert wie im Mai. Gegenüber dem vergangenen Jahr sank sie hingegen deutlich: Im Juli 2003 hatte sie noch bei 18,3 Prozent gelegen.
Das Arbeitsamt erklärt den Anstieg gegenüber Juni vorrangig mit nicht vermittelten Schulabgängern. Ende Juli kamen in Berlin auf jede noch freie Lehrstelle vier Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen. Fast 11.000 waren noch auf der Suche (siehe nebenstehender Bericht). Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) appellierte an die Firmen, weitere Azubis einzustellen: Nur wer heute ausbilde, sichere sich für die Zukunft genug qualifizierte Fachkräfte.
Für den Deutschen Gewerkschaftsbund zeigt die große Zahl fehlender Lehrstellen, dass der Ausbildungspakt noch nicht greift. Falls sich daran nichts ändert, müsse eben doch die Ausbildungsplatzabgabe her, die zugunsten des freiwilligen Pakts zurückgestellt wurde. Zudem müsse der Staat in der Arbeitsmarktpolitik aktiver werden und mehr investieren.
Parallel dazu sprach sich der Arbeitsmarktexperte der CDU-Fraktion, Peter Kurth, dafür aus, den Kündigungsschutz einzuschränken. Er betonte, dass ein ähnlicher Vorstoß von SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin auf eine alte Forderung der CDU zurückgehe. STA