: Neue Zeugen für Lynndie England
Anhörung wegen Gefangenenmisshandlung vertagt. Vorwürfe gegen Kommandeure
FORT BRAGG/PORTLAND afp/ap Die Anhörung im Fall der wegen Gefangenenmisshandlung im Irak angeklagten US-Soldatin Lynndie England ist vorerst vertagt worden. Armeerichterin Denise Arn erklärte, sie wolle zunächst einen Antrag von Englands Anwälten prüfen, rund 40 weitere Zeugen zu laden – darunter den damaligen Oberkommandierenden Ricardo Sanchez und den früheren US-Soldaten Kenneth Davis. Davis hatte der Washington Post gesagt, die Gefangenenmisshandlungen seien von Offizieren des Militärgeheimdienstes angeordnet worden. England drohen bis zu 38 Jahre Haft.
Unterdessen haben US-Soldaten im Gefangenenskandal neue Vorwürfe gegen ihre eigenen Vorgesetzten erhoben. Laut der Zeitung The Oregonian hätten US-Kommandeure die Misshandlung zahlreicher Häftlinge durch irakische Polizisten geduldet. Soldaten, die versucht hätten, den misshandelten Irakern zu helfen, hätten den Befehl erhalten, die Häftlinge mit ihren Peinigern allein zu lassen.