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Archiv-Artikel

FDP serviert Kritiker Matz ab

Von STA

Die FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat einen ihrer fähigsten Parlamentarier abserviert. Mit deutlicher Mehrheit wählten die Liberalen Martin Matz als Mitglied im Hauptausschuss ab. Für Matz rückt die Kulturpolitikerin Sibylle Meister nach. Matz hatte im Juni ein Papier veröffentlicht, in dem er die Haushaltspolitik der FDP „nicht regierungsfähig“ nannte. Matz, einst FDP-Landeschef, stört sich daran, dass seine Partei einen Sparkurs predige, aber im Einzelfall gegen eine Sparmaßnahme stimme. Matz sagte, er habe die Abwahl kommen sehen – „ich bin ja nicht blind“ –, er sei aber trotzdem enttäuscht. „Ich habe die FDP in den letzten 21 Jahren so kennen gelernt, dass sie unterschiedliche Meinungen aushält.“ Fraktionschef Martin Lindner sagte, Kritik sei durchaus möglich. Aber wenn jemand „in so massiver Weise die Gesamtlinie in Frage stellt“, könne er die Fraktion schwerlich im Hauptausschuss vertreten. Als Gesundheitspolitiker sei Matz weiter willkommen. Der will nun einige Tage nachdenken, ob er in der FDP noch richtig ist. Über die gestrige Entscheidung „kann ich nicht einfach drüber weggehen“, sagte er der taz. STA