Was ist neu in Leipzig?

Lothar Matthäus und Andy Brehme sorgten gestern für den Höhepunkt des Tages: Sie verkündeten im Duett, dass die FiFa nunmehr eine komplette Fußballweltmeisterschaft als Computerspiel auf den Markt bringen will. Das Programm dafür schrieb die Firma Electronic Art, also kann es nichts schief gehen, falls Matthäus doch noch deutscher Trainer werden möchte.

Auch sonst ist die Messe eine sportliche Herausforderung: Die allgegenwärtige Strahlung der Bildschirme macht die Haut fahl und verklebt die Poren. Aber das macht gar nichts, denn Microsoft hatte vorgesorgt und alle seine Mikromäuschen in winzige grün-weiße Hotpants gesteckt. Auf der Pressekonferenz gab es Dancefloorsound, grüne Lichter und auf der Leinwand die ersten Ausschnitte von „Halo 2“. Als auch noch der Protagonist des Spiels, der Masterchief, hereinkam und den niedrigeren Preis der Xbox (149 Euro) ansagte, flossen Tränen der Rührung. Das Spielervolk bleibt doch ein ewiges Enigma.

Ubisoft hatte die Zelebritäten-Vorlage eingelegt und zusammen mit dem Spiel „Playboy – the Mansion“ das deutsche Playmate des Jahres mitgebracht. Die Vorstandsmitglieder kamen aus den freudschen Fehlleistungen überhaupt nicht mehr raus. Kichern, glucksen, rot werden.

Sony hatte sich selbst bis zum Schluss aufbewahrt, mäkelte an den Aussagen der Konkurrenz herum und präsentierte Niki Lauda und Sohn, dazu die Fantastischen Vier, die sich in ihre Rolle der Corporate Whores erst hineinfinden mussten. Es fiel ihnen schwer, aber am Schluss ging es doch und war gar nicht so schlimm. Fanta 4 und Laudas Niki besitzen die gleichen Core-Values wie die Marke Playstation: Originalität, Jugend, Frische, Professionalität und so weiter. Auch der Preis der Playstation wurde live auf 149 Euro gesenkt. Gute Koordination. Außerdem wurde die neue tragbare Playstation-Portable präsentiert – ein flaches phallusartiges Gerät, das Grabschreflexe auslöst: „Will haben.“ UKE BOSSE