Gemeinsam in die Luft gehen

Verkehrsminister von Berlin und Brandenburg loben sich und vereinbaren stärkere Kooperation. Nur der Verkehrslobby geht der Straßenausbau noch viel zu langsam

Berlin und Brandenburg wollen ihre Zusammenarbeit im Verkehrsbereich ausbauen. Die zuständigen Minister beider Länder, Ingeborg Junge-Reyer und Frank Szymanski (beide SPD), verständigten sich gestern auf die Gründung eines gemeinsamen Luftfahrtamts. Entsprechende Vorschläge sollen bis Mitte nächsten Jahres erarbeitet werden.

Insgesamt zogen die Minister bei der Kooperation ihrer Länder eine positive Bilanz. Das gelte insbesondere beim Genehmigungsverfahren für den Ausbau des Flughafens Schönefeld, betonte Szymanski. Er begrüßte es, dass der Berliner Senat mit den Schließungsverfügungen für Tegel und Tempelhof „seine Zusagen eingehalten hat und mit Brandenburg gemeinsam den Kurs hält“. Tempelhof soll bereits Ende Oktober, Tegel mit Erreichen der vollen Funktionsfähigkeit des neuen Großflughafens geschlossen werden. Die Inbetriebnahme des Single-Airports ist für 2010 geplant.

Die Zusammenarbeit beider Länder sei wichtig für das Prosperieren der ganzen Region, betonte die Berliner Verkehrssenatorin. Auch die Flughafenanbindung über die A 113 kommt aus ihrer Sicht planmäßig voran. Für die B 158 im Bereich Ahrensfelde läuft zurzeit die Entwurfsplanung. Beim vierspurigen Ausbau der L 33 von der Autobahnanschlussstelle Marzahn bis Hönow teilen sich Berlin und Brandenburg die Kosten für Planung und Bau. Ein Abschnitt der A 10, nördlicher Berliner Ring, wird saniert.

Der Geschäftsführer des Verbands Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg, Gerhard Ostwald, sieht dagegen noch einen „erheblichen Mangel“ in der Verkehrsinfrastruktur. Zu den nicht gelösten Problemen gehörten die B 96 in Lichtenrade und die B158 in Ahrensfelde. Der Ausbau der B 101 sei zwar beschlossen, komme jedoch nicht in Gang, kritisierte Ostwald. DDP